Dies ist unser Tagebuch über Nord- und Mittelamerika. Um ein Bild grösser zu sehen, klicke mit dem Mauszeiger drauf und um einen Kontext zum Bild zu erhalten, lass einfach den Mauszeiger über dem Bild stehen. Weiterführende Links zu Sehenswürdigkeiten und anderen erwähnenswerten Orten und WebSites, sind blau unterstrichen. Im blauen Datumfeld sind manchmal spezielle Karten oder Links zu finden. |
Datum | Tagebucheintrag |
03.02.2005 |
Wir erwachen am nächsten Morgen schon um 7Uhr, denn an die 2 Stunden Zeitverschiebung müssen wir uns zuerst wieder gewöhnen. Wir gehen zum Frühstück und gucken danach noch etwas Amerikanisches TV, bevor wir um 11 Uhr mit dem Taxi zum KOA Campingplatz gefahren werden, wo unser Camper auf uns wartet. Eine Schlüsseldrehung und der Motor läuft. Dann heisst es Klamotten einräumen, schmutzige Wäsche waschen, auf der Bank Dollars holen, Lebensmittel im Wal Mart einkaufen - und schon sind wir wieder bereit, unsere Reise fortzusetzen. Gegen Mittag scheint auch hier wieder die Sonne und es wird ein bisschen wärmer. Nach einem günstigen Abendessen an einem Stand mit chinesischem Essen, im Foodcourt eines nahen Einkaufs-zentrums, kehren wir zurück auf den Campingplatz und kuscheln uns im geheizten Camper in die warmen Schlafsäcke. |
04.02. - 06.02.2005 |
Endlich heisst es wieder: „On the Road again“. Die Sonne versucht die dichten Wolken zu durch-dringen und den kalten Morgen etwas aufzuwärmen. Wir umfahren die Stadt auf dem kosten-pflichtigen Sam Houston Parkway #8 und verlassen die Stadt auf der Autobahn #10 Richtung Westen. In Katy benutzen wir die Gelegenheit, nochmals das grösste Einkaufszentrum von Texas zu besuchen. Im riesigen Outdoor Laden Bass-pro-Shop kaufen wir uns einen neuen Tischgrill, weil wir unseren verrosteten Grill, der uns acht Monate gute Dienste geleistet hat, entsorgt haben. Bei Columbus verlassen wir die #10 und wenden uns auf der #71 Richtung Austin, der texanischen Hauptstadt. Im Büscher State Park erholen wir uns an der frischen Luft von der Grosstadt Housten und den Highways und geniessen die Ruhe. Am nächsten Tag erreichen wir die Hauptstadt
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07.02. - 08.02.2005 |
Am Morgen regnet es noch etwas, aber bis wir das Hotel verlassen ist es wieder trocken. Wir lassen die Hauptstadt hinter uns und fahren weiter Richtung Westen und sonnigerem Wetter entgegen, bis zum Pedernales State Park. Der Pedernales River zwängt sich hier durch eine breite, felsige Schlucht und fällt über mehrere Kaskaden in die Tiefe. Wir geniessen die himmlische Ruhe im fast leeren Campingplatz, fern ab von lärmigen Städten und Strassen. Am nächsten Tag ist die Sonne wieder hinter dichten Wolken verschwunden und auf dem Weg nach Fredericksburg müssen wir wegen dem dichten Nebel sogar das Licht einschalten. In Fredericksburg, einer kleinen, von deutschen Einwanderern gegründeten Stadt, machen wir Halt und decken uns in einer deutschen Metzgerei mit Senf, Gurken und Knackwurst ein. In der Bäckerei Dietz können wir gerade noch drei der letzten Stücke Patisserie ergattern, bevor der Laden, wie jeden Tag, gegen Mittag schliesst, weil alles bereits ausverkauft ist. Wir suchen uns einen Campingplatz im nahen KOA und fahren zum Abendessen zurück in die Stadt. Im Lindenbaum isst Martin Schweinebraten mit Kartoffelgratin und Rotkraut, und Nadia Ungarisches Gulasch mit Nudeln und Rotkraut. Es schmeckt wie Zuhause. Zum Dessert gibt’s Schwarzwäldertorte. Wenn das Wetter schon nicht mitspielt, belohnen wir uns wenigstens mit gutem Essen. |
09.02. - 10.02.2005 |
Es bleibt neblig und trüb und ein kalter Wind weht. Wir gehen nochmals ins Städtchen und halten uns nur in den Läden auf. In einem riesigen Krämerladen kann man alles kosten was angeboten wird. Alle Arten von Saucen, eingelegten Pickels, Dips, Konfitüren und Schokolade werden angeboten. Wir probieren ausgiebig. Am nächsten Tag hat sich der Nebel gelichtet und wir verlassen den dichter besiedelten Teil von Texas Richtung Wilder Westen. Auf der Strasse #290 erreichen wir den Highway #10 der den Staat von Ost nach West durchquert. Bei Sorona verlassen wir den Highway und wenden uns nach Süden. Über die Strassen #277, #189, #163 und #90 wollen wir zum Seminole Canyon State Park gelangen. Als wir die Strasse #163 erreichen, ist sie aber Richtung Süden gesperrt. Was für ein Ärger! Das hätten sie auch früher signalisieren können. Jetzt müssen wir die gut 30 Meilen zurück zur Strasse #277 und dort weiter Richtung Süden bis nach Del Rio. Wir sehen uns dort die Campingplätze an, aber alle sind so vollgestellt mit den Big Rigs der Winter Texaner, dass wir doch noch bis zum State Park weiter fahren. Aber auch hier erhalten wir nur für eine Nacht einen Campingplatz, weil für das bevorstehende Wochenende alles reserviert sei. Wir können es fast nicht glauben, dass bei diesem kalten Wetter, heute sind es keine 15 Grad, so viele Leute campieren wollen. |
11.02. - 12.02.2005 |
Weil wir den Wochenendandrang im Big Bend Nationalpark vermeiden wollen und weil der Wetterbericht bis und mit Samstag so schlecht ist, fahren wir zurück nach Del Rio und quartieren uns für 3 Tage in einer Suite des Comfort Inn & Suites ein. Gleichzeitig können wir im Wal Mart noch den fälligen kleinen Service am Camper vornehmen lassen. Für nur 28$ sind sogar noch zwei neue Scheibenwischerblätter inbegriffen. Den verregneten Samstag verbringen wir grösstenteils vor dem Fernseher. Wir verlassen das Zimmer nur um etwas essen zu gehen. |
13.02. - 14.02.2005 |
Genau zur richtigen Zeit haben sich die Wolken verzogen und es scheint wieder einmal die Sonne vom blauen Himmel. Denn heute hat Nadia Geburtstag. Das erste Mal seit wir wieder zurück in den USA sind, können wir die berühmte texanische Sonne geniessen. Wir machen einen Ausflug in die Altstadt von Del Rio. Hier hat man das Gefühl schon in Mexiko zu sein. Einige, billige Schuh- und Kleiderläden und ein Ramschladen der alles verkauft was zu finden ist haben noch überlebt, der Rest der Gebäude steht grösstenteils leer, Wal Mart lässt grüssen. Zurück im Hotel, legen wir uns am Swimmingpool in die Sonne. Zum Abendessen gehen wir zu Ehren von Nadias Geburtstag ins einzige Thai-Restaurant der Stadt. Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Westen. Wir überqueren den riesigen Pecos River und lassen für längere Zeit die Zivilisation hinter uns. Auf dem Highway #90 durchqueren wir die karge Landschaft. In Marathon wenden wir uns Richtung Süden und erreichen nach weiteren 70 Meilen den Big Bend Nationalpark. Die Landschaft verändert sich schlagartig und einige, fast 2400m hohe Berge ragen vor uns auf. Im Visitorcenter an der Panther Junction, auf 1143m über Meer, informieren wir uns über den Park und die Möglichkeiten zum campieren. Der nächste Campingplatz liegt in einem Kessel, dem Chisos Basin, umrahmt von den Bergen. Nach einer atemberaubenden Fahrt über einen Pass erreichen wir den Platz und
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15.02. - 16.02.2005 |
Die Stille an diesem Ort hat uns eine erholsame Nachtruhe beschert und der Sonnenaufgang ist phänomenal. Wir beschliessen das schöne Wetter auszunutzen und begeben uns auf den 2,2 Meilen langen Wanderweg zum "The Window". Zuerst geht es hinunter ins Tal und dann alles dem trockenen Flussbett entlang, bis zur Stelle wo das Wasser normalerweise über 70m weit in die Ebene hinunterstürzt. Heute ist der Fluss nur ein Rinnsal und Martin kann sich bis an den Rand wagen, um hinunterzusehen. Auf dieser Wanderung kann man fast die ganze Flora des
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17.02. - 19.02.2005 |
Leider ist das schöne, sonnige Wetter schon wieder vorbei und es wird auch kühler. Wir fahren zurück Richtung Berge, umrunden sie und begeben uns auf den sehenswerten Ross Maxwell Scenic Drive, hinunter auf die andere Seite, zum Rio Grande und dem Santa Elena Canyon. Der kleine Cottonwood Campground liegt direkt am Fluss, unter grossen Bäumen. Hier sind die Generatoren verboten und darum ist er weniger besucht. Am Ende der Strasse kann man dem Fluss entlang in den imposanten Canyon wandern, bis er zu eng wird und der Weg aufhört. Wir verweilen den Nachmittag in dieser gewaltigen, von steilen, hohen Wänden gesäumten Schlucht und lassen die Seele baumeln. Am Abend werden wir auf dem Campingplatz von zwei
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20.02.2005 |
Nachdem wir gestern das neueste Update unserer Homepage fertiggestellt hatten, wollten wir es in der Bibliothek an unseren Webmaster senden. Leider war sie aber schon geschlossen und weil am Montag ein allgemeiner Feiertag ist (Geburtstag des Präsidenten), öffnet sie erst wieder am Dienstag. So lange wollen wir aber nicht in Alpine bleiben. Auf dem Campingplatz wo wir logieren, bieten sie neuerdings einen drahtlosen Internetzugang an. Weil auch immer mehr Hotels und Campingplätze diesen Dienst anbieten, kauft Martin im Radio Shack kurzerhand für 75$ einen Notebook-Adapter. Nach der, auf Anhieb erfolgreichen, Installation auf unserem Notebook loggen wir uns mit der Prepaid-Karte und dem geschenkten Zugangscode vom Campingwart, direkt im Camper das erste Mal ins Internet. Der Fortschritt ist nicht mehr aufzuhalten. Das erste Mal auf unserer Reise sind wir mit unserem eigenen Computer am Netz, können sogar Radio24 hören und erfahren was in der Schweiz und dem Schweizer Sport so läuft. Wir verbringen den sonnigen Sonntag mit sünnele, Schweizer Radio hören, Haare schneiden und im Internet surfen. |
21.02.2005 |
Der Wettergott bleibt uns hold, denn strahlender Sonnenschein erwartet uns nach dem Sonnenaufgang. Nach dem Einkauf und Füllen des Benzintanks, das Benzin ist wieder merklich teurer geworden ($2.10 pro Gallone), verlassen wir Alpine Richtung Norden und erreichen nach kurzer Fahrt Fort Davis. Ehemals ein Fort im Kampf gegen die Nordstaatler und später gegen die Apachen ist es heute ein kleines Kaff mit 1200 Einwohnern und dem Fort Davis National Historic Park. Wir fahren weiter auf der #118 in die Davis Mountains. Hier oben, auf etwa 2000m über Meer, steht eines der 10 wichtigsten Observatorien in der Welt, das McDonald Observatory, mit dem drittgrössten Teleskop der Welt. Martin macht eine geführte Tour mit Filmvorführungen, einem nahen Blick auf die Sonne und der Besichtigung der beiden Teleskope auf dem Berg. Das Erste ist das 1969 erbaute, Harlan J. Smith Teleskop, mit 2,7m Durchmesser damals eines der grössten überhaupt. Es kann in alle Richtungen bewegt werden und deckt den ganzen sichtbaren Himmel ab. Das zweite, 1997 erbaute Hobby-Eberly Teleskop ist auf einem Berg nebenan, es ist nach neusten Erkenntnissen gebaut worden. Eine wabenartige Strucktur aus 91 Spiegeln, jeder mit 1m Durchmesser und durch drei Motoren bewegbar, erhält dadurch einen Durchmesser von 10m und ist damit das grösste Spiegelteleskop der Welt.
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22.02. - 23.02.2005 |
Ein kurze Fahrt Richtung Norden, auf der #17 bringt uns in den nächsten State Park, den Balmorhea State Park. Hier entspringen die Solomon Springs und ergiessen sich in den, mit etwa 4500m2 Fläche und 8m Tiefe, grössten Pool der Welt, der von einer Quelle gespiesen wird. Das Wasser hat eine konstante Temperatur zwischen 23 und 25 Grad und die Quelle erneuert das Wasser alle 6 Stunden. Wir haben Glück, denn heute ist es warm und die Sonne scheint vom fast blauen Himmel, obwohl ein kühler Wind weht. Wir benutzen die Gelegenheit um wieder einmal im glasklaren Wasser zu Schnorcheln. Hier leben viel kleine und grössere Fische und Schildkröten. Wir verbringen den ganzen Nachmittag am Pool und im warmen Wasser und waschen uns den Wüstensand vom Big Bend vom Körper. Am nächsten Tag ist es leicht bewölkt und da wir gestern genug geplanscht haben, beschliessen wir bis nach El Paso weiterzufahren. Auf der mit LKW’s stark befahrenen Interstate #10 gelangen wir unterwegs in eine neue Zeitzone, die Mountain Time Zone und müssen unsere Uhren 1 Stunde zurückstellen. El Paso ist mit knapp 600'000 Einwohnern die grösste Stadt an der mexikanischen Grenze und auf der anderen Seite liegt die Millionenstadt Ciudad Juarez, die viertgrösste Stadt Mexikos ( Panorama der Stadt ). El Paso ist ein Schmelztiegel von Amerikanern, Mexikanern, Indianern, Texanern und Neu Mexikanern. Wir suchen uns wegen der schlechten Wettervorhersage ein Hotel und finden im Ramada Suites eine Suite für vier Nächte für total 230$. |
24.02. - 25.02.2005 |
Den ersten Regentag in El Paso verbringen wir mit einem Ausflug zum Welcome Center an der Grenze zu New Mexico um das neueste Infomaterial über die Stadt und Rabattcoupons für Hotels zu holen. Strassenkarten für Fort Worth und Dallas organisieren wir uns im hiesigen AAA-Büro. Am Nachmittag schlendern wir noch durch die grösste Shopping Mall von El Paso. Am nächsten Tag ist es bitter kalt und windig, aber wir wagen uns trotzdem nach Downtown. Wir durchstöbern den berühmten Chili-Laden. Hier gibt es alles Mögliche, von gesalzenen Nüssen bis zu Schokolade mit scharfem Chili ergänzt. Entlang der Strasse, die über die Grenze nach Mexiko führt, gibt es viele Ramschläden.
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26.02. - 27.02.2005 |
Heute ist das Wetter ein bisschen besser und wir fahren nochmals nach Downtown, um für Martin im grossen Starr Westernshop Levis Jeans einzukaufen. Wir waren zuerst im grössten Stiefel- und Kleiderladen, im Cowtown Boots in der Nähe unseres Hotels, aber der führt keine Levis. Für nur 85$ kauft Martin drei seiner Lieblingsjeans. Am Nachmittag fahren wir in das Megakino Tinseltown und sehen uns den neuesten Streifen mit Keanu Reeves, den Film Constanine, an. Er ist spannend mit guten Special Effects. Nachdem wir wieder genug
Grosstadtleben mit Auswärts Essen, TV gucken, ins Kino gehen und Shoppen erlebt haben, verlassen wir am nächsten Tag die Stadt wieder. Die Sonne scheint auch wieder vom blauen Himmel und wir umrunden noch den nahen Berg um einen letzten Blick auf die beiden grossen Städte zu werfen. Nicht weit, auf der Strasse #62 nach Westen, biegt die Strasse #2775 zum Hueco Tanks State Park ab. Der geschichtsträchtige Naturpark ist einmalig. Seine einzigartige Geologie besteht aus Felsformationen, geprägt durch die Huecos (Löcher im Fels) in denen sich das Regenwasser sammelt. Wie wichtig dieser Ort ist, zeigt sich durch die über 3000 Felsmalereien, die bis in die Zeit 6000 vor Christus zurückreichen. Die ersten Anglo Amerikaner entdeckten Hueco Tanks um 1849. Eine der ersten Verkehrsstrecken durch Texas führten hier vorbei und es wurde sogar eine Postkutschenstation eingerichtet. Um die Felszeichnungen zu schützen, muss heute jeder Besucher einen Orientierungsvideo angucken und nur ein kleiner Teil des Parks ist ohne Führer zugänglich. Direkt am Berg finden wir einen geschützten Campingplatz und können am Abend einen herrlichen Sonnenuntergang und später einen gewaltigen Sternehimmel bewundern.
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28.02.2005 |
Wir fahren weiter Richtung Westen, durch menschenleeres Land in den Guadalupe Mountains Nationalpark. Hier steht der gleichnamige Berg, mit 2667m der Höchste von Texas. In der äussersten Ecke des Massivs steht aber der markantere El Capitan, den man von der Strasse her immer im Blickfeld hat. Die einzige, geteerte Strasse in den Park, führt zum McKittrick Canyon.
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