Dies ist unser Tagebuch über Australien. Um ein Bild grösser zu sehen, klicke mit dem Mauszeiger drauf und um einen Kontext zum Bild zu erhalten, lass einfach den Mauszeiger über dem Bild stehen. Weiterführende Links zu Sehenswürdigkeiten und anderen erwähnenswerten Orten und WebSites, sind blau unterstrichen.

Datum
Tagebucheintrag

1./2.1.2004

HGlenelgeute ist wieder ein Feiertag und da auch alles geschlossen ist, verbringen wir einen Tag mit Ausschlafen und Faulenzen auf dem Campingplatz. Der nächste Tag ist wieder ein ganz normaler Freitag (kein Feiertag wie bei uns) und wir können endlich wieder unseren Camper mit Lebensmitteln aufstocken. Bevor wir Adelaide verlassen, besuchen wir den Badeort Glenelg, wo die ersten Siedler seinerzeit gelandet sind. Jetzt ist es ein beliebter Ausflugsort mit vielen, kleinen Läden der Hauptstrasse entlang, wo das Tram nach Adelaide City fährt. Wir fahren weiter der Küste entlang Richtung Süden, auf die Fleurieu-Halbinsel, vorbei an den Weinbergen der McLaren Vale Region bis Normanville. Hier treffen wir auf den ersten Campingplatz, der voll ausgebucht ist. Das kann ja heiter werden. Beim zweiten Platz im Ort haben wir Glück, wir bekommen ein schattiges Plätzchen am Fluss, nahe der Beach. Wir nehmen ein erstes Bad im Meer in Südaustralien, es ist zwar kühl aber erfrischend.

3./4.1.2004 Southern-OceanFleurieu-PeninsulaWir fahren weiter der Küste entlang und über die Hügel der Halbinsel bis zur Südspitze, dem Cape Jervois. Von hier sieht man bis hinüber nach Kangaroo Island. Wir schauen zu wie die Fähre ent- und beladen wird. Die Überfahrt ist bis Mitte Januar ausgebucht und wir verzichten gerne auf die überfüllten Campingplätze auf der Insel. Wir werden die Insel bei einem späteren Australienbesuch, ausserhalb der Schulferien besuchen. Auf der anderen Seite der Halbinsel, am Southern Ocean liegt ein anderer beliebter Ferienort, Victor Harbor, wo wir trotz der vielen Besucher doch noch einen freien Campingplatz erwischen. Der Ort verdoppelt jeweils seine Einwohnerzahl während den Sommerferien, denn 40% der Häuser sind Feriendomizile. In der Nacht zieht eine Schlechtwetterfront auf, die Regen und eine merkliche Abkühlung bringtCape-JervisMurray-Crossing. Am nächsten Tag besichtigen wir Victor Harbor und die vorgelagerte Insel, wo Pinguine nisten. Ein vom Pferd gezogenes Tram bringt die Touristen auf die Insel. Wir können nicht mehr weiter der Küste entlang fahren, weil der Murray River in seinem Mündungsgebiet einen grossen See gebildet hat, den Lake Alexandria. Wir müssen den See umfahren und in Wellington überqueren wir den Murray auf einer Fähre. In Meningie übernachten wir direkt am Lake Albert, ein kleinerer See, der in den Lake Alexandria mündet. Wir sitzen noch etwas in der Sonne, die wieder einmal hinter den Wolken hervorkommt, um uns aufzuwärmen.
5./6.1.2004 Big-LobsterCoorong-NPNach kurzer Fahrt erreichen wir wieder die Küste, wo zwischen der Strasse und dem Meer der Coorong Nationalpark liegt, mit dem über 130km langen Inlet hinter den Sanddünen. Erst beim 42 Mile-Crossing kann man in den Park fahren. Um ganz an den Strand zu gelangen müssen wir zuerst die Sanddünen überqueren. Martin geht zuerst zu Fuss, um zu testen wie weich der Sand ist. Es ist relativ hart und unser Camper meistert die Überfahrt problemlos. Die Campingplätze im Park sind nicht so schön angelegt, darum fahren wir weiter nach Robe. Der Ort liegt an der geschützten Guichen Bay und ist auch ein beliebter Ferienort, was wir an den überfüllten Umpherston-SinkholeBlue-LakeCampingplätzen merken. Der Strand ist zwar leer, denn ist zu kalt zu baden, aber die Leute flanieren durch den Ort, an den wenigen Läden vorbei. Auch der nächste Ort am Meer, Beachport ist gut besucht. Der starke Wind und die tiefen Temperaturen treiben uns ins Inland, wo wir in Millicent auf einem kleinen, herzigen Campingplatz mit einer offenen, aber windgeschützten Küche übernachten. Weil das Wetter immer noch schlecht ist, bewegen wir uns nur langsam weiter, darum fahren wir heute nur bis Mount Gambier. Zu unserer Überraschung gibt es in der Umgebung der Stadt, Wilder-Honigdie in einem Vulkangebiet liegt viel zu sehen. Der türkisfarbene Blue Lake, der immer im November und April seine Farbe ändert, ist das Trinkwasserreservoir der Stadt. In eingebrochene Höhlen und Grotten, genannt Sinkholes kann man hinabsteigen und auf einem Scenic Drive können wir die Umgebung erkunden. Zum Glück scheint zwischendurch die Sonne, so dass Martin doch noch einige Fotos schiessen kann.
7.1.2004 Glenelg-RiverPort-McDonnellIn der Nacht regnet es wieder heftig. Aber wie fast immer, wenn wir aufstehen hat es aufgehört. Plötzlich rumpelt es vor dem Auto und als wir nachsehen, liegt ein 4m langer, morscher Ast etwa 1m vor der Kühlerhaube am Boden. Der starke Wind hat ihn wohl gelöst. Da hatten wir ja Glück. Es heisst nämlich immer wieder, man soll unter den Eukalyptusbäumen nicht parkieren, denn ab und zu werfen sie ihre Äste ab. Bei heftigem Regen und starkem Seitenwind fahren wir zurück an die Küste nach Port McDonnell (Hauptstadt des Rock Lobster). Der starke Wind aus Westen wird endlich einmal zu Rückenwind, auf Welcome-to-Victoriaunserer Fahrt der Küste entlang an die Grenze zu Victoria. Kurz vor Nelson, genau auf der Grenze, führt eine Gravelroad in den Lower Gleneg River Nationalpark. Der Glenelg River fliesst hier ins Meer. Wir besichtigen die Princess Margaret Rose Cave, eine kleine, sehenswerte Tropfsteinhöhle. Auf dem schön im Wald angelegten Campingplatz, mit grossen, weit auseinander liegenden Plätzen, schlagen wir unser Lager auf. Angesichts des unsicheren Wetters stellen wir wieder einmal seit Langem unsere Plane auf. Zum Glück, denn bald darauf regnet es wieder.
8.1.2004 EchidnaAm Morgen müssen wir einen Moment ohne Regen abwarten, damit wir die Plane zusammennehmen können. Es gelingt uns nur beinahe. Wir verlassen den Park und kaufen in Nelson eine Anglerlizenz für 28 Tage für 11 Dollar. In Victoria braucht man auch eine Lizenz um im Meer zu angeln. Nadia probiert es im Glenelg River gleich aus, aber es ist wohl zu stürmisch und kalt für die Fische. Auf der Fahrt zur Flussmündung begegnen uns das erste Mal zwei Echidnas, das einheimische Stacheltier. Es ist schwierig sie zu fotografieren, denn sobald man sich ihnen nähert, graben sie den Kopf in den Boden. Danach fahren wir weiter der Küste entlang nach Portland, Victorias erster Ort mit permanent weissen Siedlern und einzigen Tiefseehafen westlich von Geelong. Am Hafen haben wir immer noch kein Anglerglück. Mitten in der Stadt liegt ein kleiner Campingplatz, wir können sogar zu Fuss zum Einkaufen gehen. Nadia kocht uns zur Aufmunterung wegen des schlechten und kalten Wetters, in der gut ausgerüsteten Campingküche ihr Stroganoff.
9.-11.1.2004 KleinwohnungKookaburrasDer Wetterbericht verspricht zwar Besserung, aber es bleibt bedeckt und es regnet immer wieder, aber es wird wenigstens spürbar wärmer. Wir fahren nur bis Hamilton und nehmen bei diesem Wetter für zwei Nächte wieder einmal eine Cabin, wo wir genug Platz haben, fernsehen und faulenzen können. Am nächsten Morgen ist der Himmel noch bedeckt aber im LagerfeuerSchwarzes-KaengiLaufe des Tages verschwinden die Wolken und es wird wieder sommerlich. Nach dem Einkaufen fahren wir weiter nach Norden in den Grampians Nationalpark. Kurz nach dem Eingang biegen wir von der Hauptstrasse ab und fahren auf einer kurvenreiche Passstrasse über die Serra Range ins Victoria Valley. Um uns herum gibt es nur noch Eukalyptuswald. Auf der Naturstrasse durch das Tal erreichen wir die Boreang Campingarea, wo nur noch zwei weitere Plätze besetzt sind. Endlich Victoria-Valleywieder ein Lagerfeuer unter dem unendlichen Sternenhimmel mitten in freier Natur. Wir werden von etlichen Kookaburras, Kängurus und roten und grünen Sittichen besucht.
12.1.2004 Halls-GapJaws-of-DeathAm nächsten Morgen fahren wir die Glenelg River Road, die am Schluss noch stark ansteigt, bis zur Teerstrasse zu Ende. Nach kurzer Fahrt erreichen wir den Parkplatz Sundial. Weil wir früh da sind hat es erst wenige Autos. Wir wandern durch Wald Buschland zu den Pinnacles, wo wir eine atemberaubende Aussicht auf den Stausee Bellfield und Halls Gap geniessen. Wir haben einen sonnigen Tag mit guter Sicht erwischt. Nach 2 Stunden sind wir wieder zurück beim Camper, aber jetzt ist der Parkplatz gerammelt voll. Wir fahren hinunter ins Tal nach Halls Gap. Nach dem Besuch des Visitor Center und einem teuren Glace nehmen wir wieder die Passtrasse hinauf zum Ried Lookout. Man hat schon von hier eine gute Rundsicht, Pinnaclesaber wir wollen zu den berühmten Balconies. Der Zugang zum markanten Felsen, genannt Jaws of Death, ist neuerdings gesperrt, aber Martin lässt sich nicht davon abhalten für ein Foto zu posieren. Nachher geht's weiter nach Zumstein, aber hier wo es vor 12 Jahren von Kängurus nur so gewimmelt hat, ist heute nirgendwo mehr eines zu sehen. Wir schwenken ab auf eine Gravelroad, die zum abgelegenen Buandik-Campground führt. Laut einem Buch, einer der 10 schönsten Campgrounds in Australien. Wir haben schon Schönere gesehen. Es sind nur 3 Plätze belegt. Wieder können wir dank den Regenfällen vor ein paar Tagen ein Lagerfeuer entzünden. Wir sehen hier viele Tiere, verschiedene Vögel, Kängis, Hasen, Echidnas und Oppossums. Martin spaziert am Abend zu einem nahen Wasserfall um sich zu waschen.
13.-15.1.2004 ClunesMaryboroughWeil es hier so himmlisch ruhig ist schlafen wir bis 10 Uhr. Ein wolkenloser Himmel und angenehme Temperaturen erwarten uns. Wir verlassen den Nationalpark und fahren Richtung Osten, bis Ararat. Wir informieren uns über Goldfunde in der Umgebung im Infocenter. Denn Nadia möchte den Spuren der Goldsucher folgen, um eventuell selber etwas zu finden. Der Campingplatz liegt an der Bahnlinie und der Hauptstrasse und ist ein krasser Gegensatz gegenüber gestern. Aber wir können uns im Pool abkühlen und endlich wieder einmal duschen. Am nächsten Tag beginnt die Goldsuche. Über Avoca, Talbot, Clunes bis Maryborough besuchen wir die ehemaligen Goldgräberstädte mit ihren alten Häusern. Nadia findet zwar kein Gold aber die Ortschaften und die Geschichte der Goldgräber fasziniert uns. Gegen Abend kommt wieder ein kühler Wind auf, aber es bleibt wolkenlosRailway-StationBendigo. Auch am nächsten Tag geht es weiter den alten Goldfunden nach. Die Fahrt führt über Maldon bis Bendigo, eine Stadt mit 90'000 Einwohnern. Der Campingplatz liegt direkt neben der Pferderennbahn. Auf einer grünen Wiese unter einem schattigen Baum und in der Nähe der Küche können wir unseren Camper abstellen. Wir verzichten auf den Pool, der von vielen Kindern beschlagnahmt ist. In der Nacht schlagen die Pferde nebenan manchmal mit den Hufen an die Wände und wiehern.
16./17.1.2004 GoldnuggetKooyoora-State-ParkVon Bendigo fahren wir heute ins Herz der Goldfields nach Tarnagulla, Dunolly und Moliagul. In Moliagul ist das Monument des Welcome Stranger Goldnugget, das grösste, je gefundene Goldnugget der Welt. Es wog etwa 75 Kilo und vor lauter Aufregung wurde vergessen ein Foto zu machen, bevor es in der Bank zerschnitten wurde um es auf die Waage legen zu können. Aus der Erinnerung fertigte der Finder dann eine Zeichnung an. Es wurde 1869 an dieser Stelle, nur etwa 2,5cm unterhalb der Erdoberfläche entdeckt. Die ganze Gegend ist zerwühlt und gleicht einem riesigen Maulwurfhügelfeld. Nadia versucht auch ihr Glück, aber ohne Metalldetektor braucht man viel Glück etwas zu finden. Wir fahren noch bis in den Kooyoora State Park, wo wir kostenlos übernachten können. Die Melville Caves liegen auf einem Hügel, gleich oberhalb des Campingplatzes und sind SunsetShadow-on-the-Wallüberdeckt mit riesigen Felsen. Vom obersten Felsen können wir einen Panoramablick Richtung Westen geniessen. Wir bleiben dort bis die Sonne hinter dem Horizont verschwindet. Am nächsten Morgen diskutieren wir unsere Weiterreise und beschliessen zuerst nach Melbourne zu fahren und erst dann, wenn die Schulferien zu Ende sind und die Campingplätze nicht mehr so überlaufen, die Great Ocean Road zu besuchen. Ausserdem hat es über Nacht etwa 20 Grad abgekühlt und es weht ein kalter Wind. Auf dem Weg nach Ballarat regnet es sogar mal ab und zu. Diese Gegensätze in den Temperaturen nerven ganz schön.
18.1.2004 Nach einer kalten Nacht ist es auch am Morgen noch sehr kühl, aber die Sonne scheint wieder. In der Nähe ist für die Touristen eine künstliche Goldgräberstadt mit dem Namen Sovereign Hill errichtet worden. Um 10 Uhr ist der Parkplatz schon zur Hälfte belegt und vor dem Eingang stehen die Leute und viele Familien mit Kindern Schlange, denn heute ist Sonntag. Der Eintritt kostet 29$ pro Person und angesichts der vielen Leute verzichten wir auf die Retortenstadt, trinken noch einen Kaffee und fahren weiter Richtung Melbourne. Mit dem Bushcamper auf dem Freeway! Es sind ja nur 100km. Südwestlich von Melbourne sehen wir uns einen Campground an. Er ist etwas heruntergekommen, mit 90% Dauermietern. Wir fahren weiter und umrunden die Stadt im Westen und fahren von Norden bis 10km vor die City in den Stadtteil Coburg, wo es einen Big4 Campground gibt. Er liegt am Nächsten zur City. Wir kommen kurz nach 12 Uhr an, aber schon ist alles ausgebucht. Die nette Dame an der Reception offeriert uns, dass wir für heute in der Storage-Area übernachten können, wo man Camper und Autos parkieren kann und für morgen einen anderen Platz zu reservieren. Uns gefällt es aber dort, denn wir haben viel mehr Platz, eine grüne Wiese, etwas Schatten und sind alleine, nicht wie die übrigen Camper, die Zelt an Zelt und Camper an Camper zusammengepfercht sind. Wir finden sogar noch einen Stapel Holz wo wir unseren Kochherd aufstellen können. Eine Oase mitten in der City. Am Abend rufen wir Sylvia und Christoph an, die Beiden mit dem Seitenwagen aus dem Aargau, die wir in Katherine kennen gelernt haben. Sie haben per Email angekündigt, dass sie in 1 bis 2 Tagen auch in Melbourne sind. Sie werden am Dienstag hier eintreffen.
19.1.2004 Block-ArcadeStrassencafeWir heben unsere Reservierung für einen anderen Platz auf und buchen gleich noch weitere 3 Tage in der Storage-Area. Für die Seitenwagenfahrer reservieren wir für Dienstag auch noch einen Platz neben uns. Martin findet sogar in der Nähe eine Steckdose. Das Kabel wäre gerade lange genug aber der Stecker passt nicht. Mal sehen vielleicht findet er noch eine Lösung. Von der nahen Bushaltestelle fahren wir nach Coburg, wo wir auf das Tram umsteigen können. Kurz vor Mittag sind wir mitten in der hektischen City. Wir trennen uns und verabreden uns um 15 Uhr wieder zu treffen. Wir besichtigen getrennt die Stadt: die Arkaden, die Flinders Railway Station, das Observations Deck in der 55. Etage, Federation Square, usw. Martin findet noch die richtige Kupplung für unser Kabel. Um 15 Uhr haben wir genug vom Trubel und fahren mit dem Tram zurück. Unterwegs sehen wir einen Supermarkt und verlassen das Tram um Lebensmittel City-von-ObenAlbert-Parkeinzukaufen. Als wir wieder herauskommen, steht schon wieder ein Tram an der Haltestelle, das wir mit einem Spurt noch erreichen. In Coburg können wir gleich umsteigen auf den Bus der schon wartet. Das klappt ja wunderbar. Martin montiert auf dem Campingplatz die andere Kupplung an das Kabel und siehe da, wir haben sogar Strom im Camper für den Notebook, Kühlschrank und das Kamera-Ladegerät. Wir bezahlen im Office den Mehrpreis von 1.80$ pro Tag für den Strom in der Storage Area.
Federation-Square Flinders-Station Melbourne-City
20./21.1.2004 SwisslisTellerserviceHeute soll es nach Wetterbericht warm werden. Wir bleiben auf dem Campingplatz um auszuspannen und geniessen bei einer Lufttemperatur von 37 Grad eine Abkühlung im Pool. Gegen Abend treffen wie vereinbart Sylvia und Christoph ein. Zur Feier des Tages bestellen wir uns zwei Riesenpizzas zum Abendessen. Am nächsten Morgen müssen wir wieder einmal, vom Wecker geweckt, um 6 Uhr 30 aufstehen, denn wir müssen unseren Camper zum grossen Service in die Stadt bringen. Nadia lotst uns durch den Morgenverkehr bis zur Garage in North Melbourne. Zu Fuss können wir dann 200m bis zur nächsten Eisenbahnstation laufen, wo wir mit dem Zug zur Flinders Station in der City fahren. Wir gehen zum Büro der Air NewZealand um zu reklamieren, weil das Geld für die Tickets, die wir in Perth zurückgegeben haben, noch nicht eingetroffen ist. Wegen der Zeitverschiebung nach Perth müssen wir aber um 13 Uhr nochmals kommen. In der Zwischenzeit Reservieren wir unsere Sitze bei Thai Airways für unseren Flug im März nach Zürich. Danach wieder zurück zu Air NewZealand. Die Gutschrift muss vom Büro in Auckland das uns die Tickets verkauft hat, getätigt werden, aber weil die Person nicht mehr dort arbeitet, ist es beim Manager liegen geblieben. Es sollte jetzt in 5 Tagen gutgeschrieben werden. Um 14 Uhr rufen wir in der Garage an und erfahren dass der Camper um 15 Uhr abholbereit ist. Mit dem Zug zurück zur Garage, Camper holen und wieder zurück auf den Campingplatz. Unterwegs kaufen wir noch für unser gemeinsames Abendessen (Rindsfilet, Reis, Ratatouille, Fruchtsalat ) ein. Während des Abendessen treffen Natalie und Peter mit ihrem Bushcamper ein. Gemeinsames Fruchtsalat essen und schweizerdeutsches Palaver bis nach Mitternacht.
22.1.2004 Australien-OpenRoger-FansMartin kauft im nahen Milchladen um 9 Uhr eine Zeitung, um zu sehen was heute im Tennis am Australien Open, das zurzeit in Melbourne stattfindet, läuft. In der Vodafone Area, dem zweitgrössten Court, mit 10'000 Plätzen, spielt Venus Williams und Roger Federer. Das wäre eine gute Gelegenheit um heute dorthin zu gehen. Wir fahren alle gemeinsam im Camper von Natalie und Peter in die Nähe der Tennisarena, wo wir dann das letzte Stück zu Fuss bis zum Eingang zurücklegen. Wir wundern uns, dass wir ohne Kolonne an die Kasse gelangen, wo wir für 25 $ pro Person einen Ground Pass erstehen. Beim Zugang zur Vodafone Area sehen wir dann aber wie das Zugangsprozedere abläuft. Eine lange Kolonne steht unterhalb der Treppe bis nach aussen wo im ersten Stock die Türen nur bei einem Spielunterbruch geöffnet werden. Sobald die Ordner sehen, dass es freie Plätze gibt, lassen sie neue Zuschauer in das Stadion. Diejenigen Zuschauer die schon drin waren, erhalten beim Hinausgehen auf die Toilette oder an den Kiosk ein spezielles, 30 Minuten lange gültiges, Ticket, das zum bevorzugten Eintritt berechtigt. Also jedes Mal, wenn Zuschauer das Stadion verlassen ohne ein solches Spezialticket zu verlangen, heisst das, dass diese Plätze frei geworden sind. Aber weil das erste Spiel mit dem Australier Todd Reid über 5 Sätze gespielt werden muss und nur wenige Zuschauer das Stadion verlassen, kommen wir in der Warteschlange nur langsam vorwärts. Nach etwa 2 1/2 Stunden anstehen, werden wir nach dem Ende des ersten Roger-FedererVenus-WilliamsSpieles endlich in die Halle gelassen. Wir setzen uns zu Natalie und Peter, die sich schon früher in die Halle gemogelt haben, ans eine Kopfende des Platzes. Es sind zwar nummerierte Plätze, aber weil die Plätze zurzeit nicht verkauft sind, können wir sitzen bleiben. Wir schleichen uns während des Spieles von Roger Federer sogar bis auf die leeren VIP-Plätze, direkt an der Bande (Anmerkung WebMaster: tolle Leistung!), aber ein Ordner hat uns bemerkt und schickt uns wieder weg. Es ist ein tolles Erlebnis für nur 25 $ zwei Topspiele mit Venus Williams und unserem Schweizer Roger Federer zu erleben. Nach den Spielen verabschieden wir uns wieder einmal von Natalie und Peter, denn sie fahren heute noch weiter, um jemanden zu besuchen. Wir essen mit Sylvia und Christoph in der Stadt etwas, bevor wir mit dem Tram zurück zum Campingplatz fahren.
23.1.2004 Coiffeuse-NadiaEinkaufszentrumHeute nehmen wir mal den Camper um in die Stadt zu fahren. Denn wir wollen zur Schweizer Botschaft, die etwas ausserhalb, südlich der Stadt liegt. Wir kurven etwas frustriert im dichten City-Verkehr umher, weil einmal das links abbiegen und dann einmal das rechts abbiegen verboten ist. Nur mit einem halsbrecherischen Manöver über die Tramschienen können wir endlich die Strasse erreichen, die über den Yarra River führt. Wir erkunden uns in der Botschaft, wie wir am Besten zu einem neuen Pass kommen. Die USA verlangt ab Oktober 2004 die neuen Pässe und da wir ein 6-Monats-Visum möchten, müssen wir die neuen Pässe haben. Zum Glück haben wir uns entschlossen in die Schweiz zu fliegen, denn im Ausland ist es schwierig und umständlich die Pässe und das US-Visum zu bekommen. Weil wir schon südlich der Stadt sind, fahren wir gleich weiter bis zum grössten Einkaufszentrum Melbournes im Stadtteil Chadstone. Es ist wirklich eines der Grössten, die wir schon gesehen haben. Mit über 400 Läden, zwei Foodcourts und vielen Palmen und Bambus auf zwei Ebenen verteilt. Auf der Rückfahrt brauchen wir eine Stunde durch den Freitagabendverkehr bis wir wieder den Campingplatz erreichen. Christoph hat es sich zwei Tage lange überlegt, aber willigt schliesslich ein, sich die Haare von Nadia mit der Maschine abschneiden zu lassen. Er sieht es ein, dass es so viel bequemer ist. Unser letztes gemeinsames Abendessen(Geschnetzeltes, Nudeln, Tomatensalat mit Mozarella, Berliner mit Vanillecreme) wird zubereitet, denn Sylvia und Christoph müssen Morgen früh auf die Fähre nach Tasmanien.
24.-26.1.2004 Heute entspannen wir auf dem Campingplatz. Martin sieht im Fernseher wie Roger Federer gegen den Australier Todd Reid eine Runde weiter kommt. Am nächsten Tag machen wir nochmals einen Ausflug in die City, zum Queen Victoria Market und in den trendigen Stadtteil Brunswick mit seinen vielen Läden und Beizen. Bei einem Vietnamesen kriegen wir für etwa 45$ ein fantastisches Abendessen, inkl. VB. Der nächste Tag ist ein Feiertag, Australia Day. Die Australier feiern überall in der Stadt. Um den Menschenmassen auszuweichen, bleiben wir auf dem Campingplatz. Es ist wieder einmal etwas sonnig und warm, so dass wir uns im Pool abkühlen können. Als Martin am Abend in den TV Raum geht, um Tennis zu schauen, sitzen schon etwa 5 Leute dort und sehen die Simpsons auf dem anderen Kanal an. Als die Sendung zu Ende ist, fragt er in die Runde ob er umstellen kann. Mit 6 zu 4 Stimmen wird entschieden, den Tennismatch Leyton Hewitt gegen Roger Federer zu schauen. Bis zum Schluss ist der TV-Raum fast voll und am Schluss können wir sogar triumphieren, obwohl Federer den Australiern den Feiertag vermiest hat.
27./28.1.2004 SeesichtGreat-Ocean-RoadNach über einer Woche in Melbourne verlassen wir die hektische Stadt, Richtung Südwesten. Auf dem Freeway kommen wir zügig voran und nach kurzer Zeit und heftigen Regenfällen erreichen wir Geelong. Am Nachmittag wird es etwas wärmer und die Sonne scheint wieder. Im Stadtteil Belmont finden wir einen ruhigen Campingplatz am Fluss. Am nächsten Tag starten wir zur Fahrt über die Great Ocean Road, die in der Touristenstadt Torquay beginnt. Die Fahrt so nahe dem Meer entlang ist immer wieder ein Erlebnis. Über Anglesea und Aireys Inlet erreichen wir Lorne, ein weiterer Ort, der nur von Touristen lebt. Hier machen wir einen Abstecher in den Angahook State Park, zu den Erskine Falls. Vom AngleseaTeddy's Lookout haben wir einen fantastischen Blick über die Strasse, die sich der Küste entlang windet. Auf der Weiterfahrt bis Apollo Bay müssen wir immer wieder die Fahrt unterbrechen, um heftige Regengüsse abzuwarten, so dass wir wieder bessere Sicht auf die Gegend haben. Es wird wieder empfindlich kälter und am Abend geniessen wir die Wärme des TV-Raumes auf dem Campingplatz. Roger Federer gewinnt heute sein Viertelfinalspiel.
29.1.2004 Island ArchwayAm Morgen scheint zum Glück wieder die Sonne und wir können während des Frühstücks den Blick aufs Meer geniessen und uns aufwärmen. Die winzigen Vögel (nur etwa 12cm gross) die uns immer wieder begegnen, sind hier gar nicht scheu und hoffen auf Brosamen. Wir machen noch einen Ausflug zum Mariner Lookout, von wo wir eine herrliche Rundsicht über die Great Ocean Road und Apollo Bay geniessen können. Auf der kurvigen Küstenstrasse durchqueren wir den Otway Nationalpark. Mit einem Abstecher auf eine Gravelroad, dem Gellibrand River entlang, erreichen wir den Superb-Fairy-wrenApollo-Bayspektakulärsten und weltbekannten Abschnitt der Great Ocean Road, den Port Campbell Nationalpark mit den 12 Aposteln. Beim Aussichtspunkt ist ein grosser Parkplatz mit Fussgänger-Unterführung angelegt worden, um die Besuchermassen zu bewältigen. Wir haben Glück, dass heute das Wetter hier an der Küste besser ist als in Melbourne, das von einem Unwetter mit Überschwemmungen heimgesucht wird. Bis Peterborough, wo die Strasse vom Meer weg führt, gibt es immer wieder schöne Aussichtspunkte um die spektakuläre Küste zu bewundern. In Warrnambool verlangen sie auf dem grossen Beach-Twelve-ApostelsCampingplatz den Wucherpreis von 30$ für einen Platz und das nach den Ferien und bei diesem miesen Wetter. Wir bevorzugen den ruhig gelegenen Top Tourist Park mitten in der City, wo ein Platz nur 18$ kostet.
30./31.1.2004 Otway-State-ForestAls wir am Morgen alles eingeräumt haben und losfahren wollen, springt der Camper nicht an. Vermutlich verträgt die Batterie das kalte Wetter nicht mehr. Wir bitten den freundlichen Nachbar um Starthilfe. Wir verlassen Warrnambool auf Nebenstrassen Richtung Otway State Forest. Durch den Regenwald und teilweise kurvige Gravelroads erreichen wir Lavers Hill an der Great Ocean Road. Nach einem kurzen Halt fahren wir wieder zurück durch den State Forst nach Norden, bis nach Colac am Princess Highway. Heute ist der Halbfinal mit Roger Federer und weil es immer noch kühl und regnerisch ist, nehmen wir eine Cabin(55$), direkt am Lake Colac. Am nächsten Morgen startet der Camper mit Mühe, aber diesmal ohne Hilfe. Nochmals machen wir einen Abstecher durch den Regenwald des Otway State Forest, zurück an die Great Ocean Road in ErsatzstrasseAuf-der-FähreLorne. Über Torquay erreichen wir bei Queenscliff die Fähre, die eine Abkürzung auf die andere Seite der Port Phillip Bay nach Sorrento bietet und uns davor bewahrt, den Umweg über das verkehrsreiche Melbourne machen zu müssen. Die Fähre verkehrt jede Stunde und wir können gleich auf das Schiff fahren, das nur halbvoll ist. Für 45 Minuten Fahrt durch die Meerenge bezahlen wir 53$. Von Sorrento, dem mondänen Ferienort, durchqueren wir die Mornington Halbinsel bis nach Flinders an der Südküste. In Balnarring können wir gratis in der Foreshore Reserve (mit WC und Dusche!) übernachten.