Dies ist unser Tagebuch über Australien. Um ein Bild grösser zu sehen, klicke mit dem Mauszeiger drauf und um einen Kontext zum Bild zu erhalten, lass einfach den Mauszeiger über dem Bild stehen. Weiterführende Links zu Sehenswürdigkeiten und anderen erwähnenswerten Orten und WebSites, sind blau unterstrichen.

Datum
Tagebucheintrag

1./2.10.2003

BroomeAngenehme Temperaturen, schattiger Campingplatz mit grüner Wiese direkt am Strand, genug Zeit, billiger und schneller Internetzugang, das sind alles Gründe noch einen Tag in Broome zu bleiben. Wir lernen Lucille und Paul kennen, die mit ihrem Camper neben uns stehen. Sie kommen aus Nakusp, an der Westküste von Kanada. Sie sind pensioniert und reisen auch ein Jahr durch Australien. Endlich mal wieder ein Englisch das man gut versteht. Wenn wir dann in Kanada sind, werden wir sie besuchen.
Am nächsten Morgen verlassen wir Broome, das uns so gut gefallen hat. Auf dem Great Northern Highway fahren wir nach Süden. Nach über 300km, mit nichts als Strasse und Landschaft, erreichen wir das Sandfire Roadhouse. Ein willkommener Stopp, um ein kühles Diet Lemon Coke (Bier trinken wir erst am Abend) zu trinken. Vor dem Roadhouse parkiert ein Roadtrain, der eine Schwere-LastEighty-Mile-Beachschwere Last zu tragen hat: einen neuen Minenlaster mit Rädern, grösser als Martin. Nach der Rast fahren wir noch die letzten 60km bis zur Eighty Mile Beach. Die Beach ist wirklich so lang und fast menschenleer. Der schattige Campingplatz ist gut besucht, denn hier verbringen einige Australier aus dem, noch kühlen und regnerischen, Süden ihre Frühlingsferien. Diese Beach ist auch der Brutplatz vieler Zugvögel aus dem asiatischen Raum.

3./4.10.2003 SalzgewinnungFalscher-MarmorWieder sind es mehr als 250km Niemandsland, mit nur einem Roadhouse bis Port Hedland, der nächsten Stadt. Port Hedland ist ein wichtiger Ort mit einem riesigen Hafen, wo das Eisenerz verarbeitet und in alle Welt verschifft wird. Kilometerlange Eisenbahnzüge bringen das Erz von den Minen bei Newman hierher. Ausserdem wird hier noch Meersalz aus einer riesigen Lagune gewonnen. Künstlich angelegte Becken trocknen während der Ebbe und dann wird das Salz abgebaut. Die Stadt selber ist kein Ort um länger zu verweilen, denn alles ist rostbraun vom Eisenstaub, der vom Wind von der Verarbeitungsanlage stetig über der Gegend verteilt wird. Man muss die Fenster geschlossen halten JasperHottest-Placeund das Leben findet nur innerhalb geschlossener Räume statt. Wir ziehen es vor, auf dem Campingplatz in South Hedland zu übernachten. Das ist ein Vorort, etwa 20km südlich der Stadt, wo auch viele Einheimische wohnen.Am nächsten Morgen gehen wir auf Grosseinkauf im Coles, denn die nächsten Tage werden wir im Landesinneren verbringen und keine Einkaufsmöglichkeiten mehr haben. Wir fahren südwestlich, nach Marble Bar. Die Statistiken besagen, dass Marble Bar die Stadt mit den höchsten Durchschnittstemperaturen Australiens ist. Der Name der Stadt kommt daher, dass ein grosses Jaspisvorkommen in der Nähe irrtümlicherweise als Marmor gehalten wurde. Das Gestein sieht wirklich so aus und wenn man es nass spritzt, leuchten die Farben in der Sonne. Ansonsten ist der Ort bloss ein Kaff mit geschlossenem Laden und wir sind etwas enttäuscht, dass nicht mehr als eine Tafel bei der Tankstelle auf den heissesten Ort Australiens hinweist. Zu dieser Jahreszeit ist es aber nachts noch herrlich kühl und man merkt schon, dass wir mehr als 600 km südlich von Broome sind.
5.-7.10.2003 Dank den Minengesellschaften der Telfer Goldmine und der Woodie Woodie Manganmine sind die nächsten 150km Strasse bis zur Abzweigung zur Carawine Gorge geteert, denn hier ist keine Ortschaft mehr und eine Tafel warnt ausserhalb von Marble Bar, dass man genug Trinkwasser mit sich führen soll. Die letzten 13km bis zur Carawine Gorge, ein Tipp von Andrew, und unser Ziel, sind wieder Gravelroad. Kurz vor der Gorge geht die Strasse in grobes Kies über und Martin muss wieder einmal den Low-Range-4WD einschalten, um nicht Steckenzubleiben. Aber der Platz ist wirklich spektakulär. Der Oakover River hat hier an einer etwa 40m hohen Felswand ein mehr als 10 Meter tiefes Flussbett gegraben, das auf einer Länge von mehr als 500m und einer Breite von etwa 100m immer noch voll Wasser ist. Man kann direkt am Wasser, unter schattigen Eukalyptusbäumen, mit Blick auf die Felswand campieren und im angenehm kühlen Wasser herrlich baden. Dank Schulferien campieren aber auch drei Familien mit 8 Carawine-GorgeBush-CampKindern neben uns, das bedeutet lautes Kindergeschrei in der Schlucht, wo das Echo noch alles verdoppelt. "Wenn die bleiben, fahren wir morgen weiter" sagt Martin genervt. Zu unserer Freude packen sie aber am nächsten Morgen schon früh zusammen und danach kehrt eine himmlische Ruhe ein. Zum Glück haben wir genug zu essen und 40l Trinkwasser dabei, denn hier gibt es keinerlei Einrichtungen wie WC und Wasserhahn. Sein Klo muss man etwas entfernt vom Wasser im Busch selber in den Kies buddeln. Wir geniessen zwei weitere Tage mit baden und relaxen. Nadia fängt sogar noch mit Coppa unseren ersten Fisch in der Wildnis. Einen Catfisch. Nach dem Zerteilen bleibt aber nur noch eine kleine Zugabe zu den Tomatenspaghetti am Abend übrig.
8.10.2003 Weil wir nur noch 20Liter Trinkwasser übrig haben (was uns als absolutes Minimum für den Notvorrat dient) und noch etwa 150km durch das Outback nach Nullagine fahren müssen, verlassen wir diesen, abseits vom Tourismus gelegenen, wunderschönen Ort. Auf einer schmalen Gravelroad geht's weiter Richtung Westen. Bald müssen wir den Oakover River zweimal durchqueren, zum Glück ist er hier nur noch etwa 40cm tief. Nach ca. 50km kommen wir zu einem Stapel Reifen mit einem Schädel obendrauf, der einen Track markiert, der zum Davis River führt. Dank Andrew's Geheimtipp biegen wir hier ab undOutback Davis-Rivernach 5km erreichen wir eine richtige Oase mit riesigen Papertrees (Eukalyptus mit dicker, weicher Rinde) und einem kleinen Wasserfall mit Wasserloch. Wir verbringen hier gleich 2 Stunden mit Nacktbaden und fühlen uns wie im Paradies, denn hierher kommen wirklich nur Leute die den Platz kennen. Am späteren Nachmittag erreichen wir Nullagine, ein richtiges Outback-Kaff. Auf dem Campingplatz lernen wir einen pensionierten Deutschen, der 1977 nach Melbourne ausgewandert ist und jetzt in Broome wohnt, kennen. Er ist Hobby-Goldsucher und zeigt uns seine, in den letzten 10 Tagen gefundenen, Nuggets. Es sind wirklich richtige Nuggets und die liegen hier nicht mal tief in der Erde. Nadia kann es fast nicht glauben. Aber man braucht dazu natürlich einen guten Metalldetektor (ab 6000$ aufwärts) um sie zu finden. Es stellt sich auch noch heraus, dass er ein guter Freund von Malcolm Douglas ist und wir verplaudern den ganzen Abend mit ihm.
9.-11.10.2003 TruckMount-WhalebackBevor wir weiterfahren, wollen wir doch auch einmal unser Glück versuchen, denn manchmal liegt ein solches Nugget direkt an der Oberfläche. Wir suchen etwa 1 Stunde den trockenen Cajuput Creek, der durch Nullagine fliesst, erfolglos nach Gold ab. Man muss schon unwahrscheinliches Glück haben, ohne Metalldetektor etwas zu finden. Die nächsten 200km Gravelroad nach Newman sind so gut intakt, es ist fast so, wie auf einer Teerstrasse zu fahren. In Newman sehen wir endlich wieder einmal einen Woolworths. Da können wir dann für die Weiterfahrt unsere Vorräte wieder aufstocken. Im Visitor Center sehen wir, dass am Samstag in ganz Westaustralien Tag der offenen Tür 2003 der Minengesellschaft BHP ist. Wir fragen ob noch etwas frei ist und erwischen gerade noch die letzten zwei Plätze. Verbringen wir halt drei Tage hier, dafür sind dann auch die Schulferien vorbei. Am Freitag reinigen wir wieder einmal gründlich den eingestaubten Camper und machen einen Ausflug an den Stausee, der gleichzeitig die Wasserversorgung für Newman sichert. Am Abend gehen wir auswärts beim Chinesen essen. Am nächsten Tag kaufen wir noch neues Zubehör zum Wagenheber, denn beim einzigen Plattfuss, den wir bis jetzt hatten, mussten wir improvisieren, weil ein StatistikTeil gefehlt hat und die Anderen verrostet sind. Danach wird eingekauft, inkl. 24 Stubbies (kleine Flaschen) XXXX Gold für 30$, damit wir die nächste Woche ohne Laden überstehen können. Um 14Uhr startet unsere Tour zur weltgrössten Tagebau-Mine, wo Eisenerz abgebaut wird. Wir bekommen Schutzhelm, Leuchtweste und Schutzbrille ausgehändigt, das während der ganzen Tour getragen werden muss. Die sehr interessante Tor dauert 2 1/2 Stunden mit dem Car, mit drei Orten wo wir aussteigen können, um auf Besichtigungstour zu gehen. Der ursprüngliche Berg Mount Whaleback (805m über Meer) wurde zuerst ganz abgetragen und jetzt klafft bereits ein riesiges Loch (noch 190m über Meer). Wenn die Mine gegen 2040 ausgebeutet ist, bleibt ein riesiger See übrig, der dann Lake Whaleback heisst. Aus einem Berg wird ein See.
12./13.10.2003 Circular-PoolDales-LookoutNach dem Volltanken verlassen wir wieder die Zivilisation und machen uns auf den Weg zum Karijini Nationalpark. Nach dem Eingang zum Park ist nur noch die Strasse zum neu erstellten Visitorcenter geteert, der Rest ist Gravelroad. Das Visitorcenter ist futuristsch mit grossen, schwarzen Metallplatten umgeben, vermutlich als Hinweis an die reichen Eisenerzvorkommen in der Umgebung. Wir erhalten gute Tipps und einen Plan des Parks. Wir kaufen auch noch ein Buch mit faszinierenden Bildern der Schluchten und Pools. Zuerst wollen wir die Gegend der Dales Gorge erkunden. Wir reservieren uns einen einigermassen schattigen Platz auf dem Campingplatz und fahren dann zum Aussichtspunkt, wo man in die Dales Gorge und auf den Circular Pool hinunter blicken kann. Wir steigen in die Gorge hinunter bis zum Fortescue Fall und dann flussaufwärts bis zum Fern Pool. Hier bleiben wir den Rest des Nachmittags um zu Baden. Am nächsten Tag steigen wir früh am anderen Ende in die Schlucht, um bis zum Circular Pool zu wandern. Wir sind die Ersten im Pool und nachdem noch einige Leute vorbeigeschaut haben, sind wir bis ca. 11Uhr ganz alleine. Wir machen uns dann auf, die ganze Schlucht zu durchwandern, alles dem kleinen Fluss entlang, bis zum Fortescue Wasserfall. Hier verbringen wir den Rest des Tages mit baden, lesen und den immer wieder eintreffenden Reisegruppen zuzuschauen.
Bad-mit-Wasserfall Circular-Pool Dales-Gorge Fortescue-Falls
14.10.2003 Handrail-PoolJunction-PoolWir fahren heute zur anderen Seite des Parks. Unterwegs machen wir einen Abstecher zu den spektakulären Aussichtspunkten Joffre Falls (hat zwar nur Wasser nach Regenfällen) und Knox Gorge. Atemberaubende Blicke werden einem da geboten. Es ist faszinierend, wenn man auf scheinbar ebenem Land immer wieder so tiefe Schluchten antrifft. Auf dem neu angelegten Campingplatz Savannah suchen wir uns wieder einen Platz. So wie es aussieht sind wir sogar die Ersten. Danach fahren wir zum höchsten Aussichtspunkt überhaupt. Über 100m tief kann man auf den Junction Pool blicken. Da treffen vier Schluchten aufeinander. Hancock-, Joffre-, Weano- und Red Gorge. Martin muss natürlich wieder ganz nach aussen klettern, um möglichst viel zu sehen. Nadia ruft ihn aber aufgeregt wieder zurück. Wir steigen in die Weano Gorge hinab und klettern in der, immer enger werdenden, Schlucht bis zum Handrail Pool. Der Name kommt daher, weil ein Handlauf und ein Seil angebracht wurde, damit man zum runden, von Knox-LookoutHeisser-Standorthohen Felswänden umgebenen, Pool hinuntersteigen kann. Wenn man den Pool durchschwimmt, kann man über Felsbrocken zum nächsten, schmalen Pool steigen, wo man wieder ein Stück schwimmen muss und dann über einen Wasserfall hinunterblicken kann. Theoretisch könnte man noch weiter bis zum 24m hohen Wasserfall, der in die Red Gorge mündet, aber sogar Martin zieht es vor, hier wieder umzukehren. Wir bleiben beim Handrail Pool, geniessen die kühle Luft und ab und zu ein Bad, bevor wir wieder den Rückweg antreten.
15.10.2003 Heute erkunden wir die interessanteste Schlucht im Karijini Nationalpark. Nach dem Abstieg, am Schluss noch über eine Metalleiter, führt der Weg über grössere Steine und Felsbrocken in die immer enger werdende Schlucht. Als sie nur noch etwa 1m breit und mit Wasser gefüllt ist, bleibt uns nichts anderes übrig, als mit den Füssen links und rechts abgestützt, weiter zu klettern. Plötzlich gehen die Wände etwas auseinander und das Wasser fällt etwa 1m in den Kermit's Pool. Hier bleiben wir für den Rest des Tages um zu Baden. Martin überlegt noch, weiter hinunter zu klettern und als wir zwei Leute beim Zurückklettern beobachten können, wagt er es auch. Er lässt alles zurück, auch die Kamera. Der erste Teil ist wirklich schwer und teilweise etwa 10m über dem Boden der Schlucht an der Felswand entlang. Nach zwei weiteren Pools, die er umklettern kann, kommt er zu einem weiteren, spektakulären Wasserfall, der etwa 100m über zweifarbige Steinschichten schräg nach unten führt. Das muss natürlich fotografiert werden. Also klettert er wieder alles zurück, um die Kamera zu holen. Nadia ist beim Anblick der Kletterparteien nicht ganz wohl und ist nicht zu überreden mitzukommen. Wieder beim Wasserfall angelangt, wagt es Martin auch hier, weiter nach unten zu klettern, bis er beim Junction Pool, den wir vom Aussichtspunkt schon gesehen haben, endgültig den Boden der Schlucht erreicht. Aber um auf die andere Seite des Pools und zum Zusammenschluss der vier Schluchten zu gelangen, muss man schwimmen. Martin kehrt hier um und klettert zurück. Während wir so dasitzen, kommen immer wieder neue Leute vorbei. Die Meisten gehen hier auch nicht weiter und wir lernen viele Leute kennen. Australier, die wir schon das dritte Mal antreffen, ein Schweizer Paar, das nach Port Hedland ausgewandert ist, eine junge Schweizerin in einer Gruppe mit 15 Leuten die die ganze Schlucht durchsteigt, arbeitet in der Schweiz in einer Firma mit der Martin's Firma zusammenarbeitet usw. Im Laufe des Nachmittags packt es Martin plötzlich, barfuss und nur mit der Badehose bekleidet, klettert er nochmals zum Junction Pool hinunter und schwimmt hindurch. Er geniesst den Blick nach oben und schwimmt auch noch ein Stück in die Joffre Gorge hinein, deren Wasser schön warm und klar ist. Nadia ist froh als er dann wieder heil zurück ist und keine weiteren Kletterpartien unternimmt. Wir geniessen noch die restliche Zeit ganz alleine, bevor wir den Rückweg zum Parkplatz erklimmen.
Hancock-Gorge Kermits-Pool Nadia wartet Steiler-Abstieg
16./17.10.2003 Wir verlassen einen der schönsten und spannendsten Nationalparks Australiens. Wir waren vier Tage hier und könnten locker noch eine Woche verbringen. Nur dass man seinen Abfall wieder mitnehmen muss, stört uns ein wenig. Bei einem Eintritt von 9$ und 10$ Übernachtungspreis sollte es doch möglich sein, Abfalleimer aufzustellen und den Abfall zu entsorgen. Wir fahren bis Tom Price, eine Kleinstadt mit grünen Wiesen und Palmen. Eine richtige kleine Oase im Herzen der Pilbara. Endlich wieder eine richtige Dusche und die Möglichkeit Kleider zu waschen. Martin kann es auch kaum abwarten im Internet nachzuschauen, ob sich die Schweiz für die Fussball-EM 2004 qualifiziert hat. Er jubelt noch nachträglich vor dem PC über den 2:0-Sieg über Irland und die Qualifikation. Er motzt noch, dass er die guten Qualifikationsspiele verpasst hat und dass er nächstes Jahr auch das Turnier in Portugal verpassen wird. Jetzt wo die Schweiz wieder einmal dabei ist, wenn auch als Aussenseiter. Na ja, vielleicht sind wir ja zur KakadusHamersley-GorgeWM 2006 in Deutschland wieder Zuhause. Am nächsten Tag verlassen wir die grüne Oase und fahren auf der Gravelroad weiter, Richtung Norden. Wir machen unterwegs nochmals einen Abstecher in den Karijini Nationalpark, zur Hamersley Gorge. Es ist nur ein kurzer Weg in die Schlucht hinunter zu weiteren Pools, wo wir unsere Mittagspause verbringen. In einem kleinen Felsenpool hat man das Gefühl in einem Whirlpool zu schwimmen, während einem der Wasserfall auf den Kopf prasselt. Nach weiteren 170km Gravelroad erreichen wir den Millstream-Chichester Nationalpark. Hier hat der Fortescue Whirl-PoolRiver mehrere grosse Pools hinterlassen. An seinen Ufern wachsen viele Pflanzen und grosse Paper-Trees und eine unzählige Anzahl Vögel bevölkern die Gegend. Wir campieren am Deep Reach Pool und geniessen ein Bad, anstelle der fehlenden Dusche. Tausende von weissen Kakadus versammeln sich zum Sonnenuntergang in der Nähe und veranstalten mit ihrem Gekreische einen ohrenbetäubenden Lärm.

18./19.10.2003 Chinderawiner-PoolCrossing-PoolWir besichtigen das Visitor Center, das in einem ehemaligen Homestead untergebracht ist. Es ist spannend die Geschichten zu lesen, über das Leben hier vor über 130 Jahren als noch 55'000 Schafe gehalten wurden. Der Chinderwarriner Pool in der Nähe des Hauses ist glasklar mit Wasserlilien und wird von einer ergiebigen Quelle gespeist. Einheimische Millstream-Palmen und von den Pionieren gepflanzte Dattel -Palmen und Cotton-Palmen umgeben diese grüne Oase. Auf dem Snappy Gum Drive, eine kurvige,Fortescue-River schmale Gravelroad, fahren wir weiter durch den Park und überqueren den, nur wenig Wasser führenden Fortescue River. Am Crossing Pool können wir unseren Camper dicht ans Wasser stellen und nach einem erfrischenden Bad beschliessen wir gleich, bis Morgen hier zu bleiben. Etwa 50km weiter nördlich kommen wir zum Python Pool. Der Pool, der in der Wetseason durch einen Wasserfall gespeist wird ist der Erste, wo das Schwimmen wegen giftigen Algen verboten ist. Nach dem Verlassen des Parks ändert sich der Zustand der Strasse und die Umgebung. Die Strasse wird steinig und die Gegend gleicht eher einer Mondlandschaft mit Hügeln. Bei Roebourne erreichen wir endlich den geteerten North West Coastal Highway. In Karratha Python-Poolkönnten wir dann wieder einmal in einem Einkaufszentrum, dem Grössten nördlich von Perth, bei angenehm kühlen Temperaturen lädele, wenn heute nicht zufällig Sonntag wäre. Nur Coles, Woolworths und Kmart haben geöffnet. Wir kaufen noch einen neuen Klappstuhl und für Martin wieder einmal eine neue Luftmatratze, diesmal mit einjähriger Garantie, den die Letzte von Katherine hat nur 2 Monate dicht gehalten. Wir fahren noch weiter nach Dampier, wo wir fast direkt am Meer auf einem kleinen Campingplatz übernachten.
20.-22.10.2003 Cape-Range NPWelcomeZurück in Karratha schlendern wir nochmals durch das Einkaufszentrum, da jetzt alle Läden geöffnet sind und kaufen nochmals frische Lebensmittel im Woolie. Danach geht es weiter auf dem North West Highway nach Süden. Beim Fortescue Roadhouse machen wir Halt um etwas zu essen. So unfreundlich und schlecht wurden wir in einem Roadhouse bis jetzt noch nie bedient. Die mürrische Frau musste wohl ihren Roman zur Seite legen, um uns zu bedienen. Der Bacon and Egg Burger hatte wirklich nur verkohlten Speck und ein Spiegelei zwischen den Brötchen, Wüstenblumeohne Fleisch. Die Chicken Nuggets waren alt und die Frites zu weich. Wir fahren gleich wieder weiter, denn tanken können wir auch anderswo. Beim Yannerie River hat es einen Rastplatz, wo man übernachten darf. Weil wir schon 370km gefahren sind und es noch weitere 200km bis Exmouth wären, bleiben wir hier und suchen uns einen schattigen Platz am trockenen River. Durch die Roadtrains die am frühen Morgen vorbeidonnern, sind wir schon bei Sonnenaufgang um 5Uhr30 wach und eine Stunde später schon wieder on the Road. Nach 35km biegen wir ab auf die mittlerweile geteerte Burkett Road, Richtung Exmouth. Mit der tiefstehenden Sonne im Rücken ist die Gegend vor uns schön beleuchtet. Plötzlich macht Martin einen Schwenker nach links und rammt seitlich einen Begrenzungspfosten. Nadia ist ganz schön erschrocken. Eine grosse Ameise ist ihm über das Bein gekrochen und er wollte sie wegschlagen. Wir halten an, um den Schaden zu begutachten. Die kleine Blinklampe auf der Seite hängt Emu mit Babyan den Drähten herab und die ganze Seite ist etwas zerkratzt. Zum Glück sind diese Pfosten aus Kunststoff und biegsam. Martin setzt die Lampe wieder ein und wir fahren, jetzt so richtig wach, weiter. Kurz vor Exmouth fahren wir in den Cape Range Nationalpark und hinauf bis zum Thomas Carter Lookout wo man die ganze Halbinsel überblicken kann. Wir bleiben einen zusätzlichen Tag in Exmouth um die neuen Daten der Homepage fertig zu stellen und unserem Webmaster zu schicken. Nadia geht wieder einmal zum Coiffeur und an der nördlich gelegenen Bundegi Beach ist es herrlich zu Baden. Auf dem Campingplatz erhalten wir sogar noch Besuch eines Emu mit Nachwuchs.
23./24.10.2003 Mandu-ManduNördlich von Exmouth umrunden wir das North West Cape und sehen das erste Mal ungehindert Richtung Westen, auf den indischen Ozean. Vom 1912 gebauten Vlamingh Head Lighthouse hat man einen fantastischen Blick auf das vorgelagerte Ningaloo Reef. Beim Eingang zum Cape Range Nationalpark zahlen wir für zwei Übernachtungen. Die Strasse bis zum Yardie Creek ist jetzt durchgehend geteert, um das Riff vor den Staubwolken der vorbeifahrenden Autos zu schützen. Wir fahren bis zum North Mandu Mandu Camp, wo wir vor 10 Jahren schon einmal campiert haben und wo wir fast den ganzen Tag alleine sind und den ersten Schnorchelausflug zum Riff unternehmen. Ab etwa 16 Uhr werden dann auch die anderen drei Plätze besetzt. Seit wir das Cape umrundet haben, weht ein starker Südwind, der gegen Abend recht kühl wird.Am nächsten Tag fahren wir gleich zuerst zur fabelhaften Turqoise Bay. Türkisfarbenes Wasser in einer Bucht mit schneeweissem Sand, so richtig kitschig. Um die Ecke liegt das Korallenriff und mit einer leichten Strömung können wir uns über das Riff gleiten lassen. Die Sicht ist Yardie-CreekSandy-Bayfantastisch, viele bunte Fische und Korallen können wir bewundern. Bevor uns Schwimmhäute wachsen, fahren wir weiter der Küste entlang Richtung Süden. Die Sandy Bay, ist genau so schön, aber nicht so überlaufen, wie die Turqoise Bay. Beim Yardie Creek bleiben wir für den Rest des Tages auf dem Campingplatz. Nadia schnorchelt nochmals, während Martin dem Fluss entlang in die Schlucht wandert. Der Fluss hat immer Wasser, weil er durch eine grosse Sanddüne an der Küste gestaut wird. Gegen Abend beobachten wir zwei grosse Schildkröten, die an der Küste entlang schwimmen und immer wieder den Kopf aus dem Wasser heben um Luft zu holen.
25./26.10.2003 Wir wollen heute den 4WD-Track Richtung Coral Bay, der Küste entlang, in Angriff nehmen. Als Erstes gilt es die Sandbarriere des Yardie Creek zu überqueren. Es ist aber kein Problem, weil die Spur im Sand schon gut festgefahren ist. Der weitere Weg ist teils sandig, teils steinig. Zu unserer Enttäuschung haben wir nur selten freie Sicht auf das türkisfarbene Meer, wegen den vielen Sanddünen und weil der Weg zu weit von der Küste weg gebaut wurde. Auch gibt es zuwenig Möglichkeiten einen Abstecher zum Strand zu unternehmen. Martin gefällt es aber trotzdem, wieder einmal mit Vierradantrieb auf einem schmalen, kurvigen und hügeligem Track zu fahren. In Coral Bay zahlen wir so viel wie noch nie für einenCoral-Bay Sandiger-TrackCampingplatz (30$), dafür haben wir grüne Wiese mit Blick auf die Bucht und können zu Fuss an den Strand gehen um zu schnorcheln. Das Riff ist hier viel mehr zerstört und nicht mehr so farbig, aber Fische sind immer noch zahlreich vorhanden. Gegen Abend treffen auch die zwei Schweizer Housi und Vögi, die wir letzte Nacht als Nachbarn hatten, auf dem Campingplatz ein. Wir kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass sie auch Richtung Perth unterwegs sind. Sie haben einen grösseren 4WD-Camper mit Hubdach, den sie für 2 Monate ab Darwin gemietet haben. Sie kommen aus der Gegend von Biel und haben auch eine eigene Homepage: www.mypage.bluewin.ch/housiundvoegi. Weil wir hier die letzte Gelegenheit haben, um am Ningaloo Reef zu schnorcheln, bleiben wir trotz teurem Platz noch einen zusätzlichen Tag hier.
27.-29.10.2003 BlowholesFischfütterungKurz nach Coral Bay überqueren wir auf der Fahrt Richtung Süden wieder den Tropic of Capricorn und damit verlassen wir die Tropen. Im Minilya Roadhouse, dem Einzigen auf der ganzen Strecke nach Carnarvon, halten wir um etwas zu essen. Etwa 20km vor Carnarvon zweigt eine Strasse ab, die nach etwa 50km an der Küste bei den Blowholes endet. Die Felsen sind hier unterspült und löchrig und durch die starke Brandung wird das Wasser durch die Löcher herausgepresst. Es tönt jedes Mal wie eine Dampfmaschine und hohe Fontänen schiessen in den Himmel. Etwa 1km südlich ist ein Bushcamp und eine geschützte Bucht, wo wir noch einmal ausgiebig Schnorcheln können. Die Fische sind hier so zahlreich und lassen sich von uns mit Brot füttern, so dass es uns vorkommt als schwimmen wir in einem Aquarium. Der Wind weht uns aber zu stark um hier zu campieren, darum fahren wir noch weiter bis Carnarvon.Am nächsten Tag waschen wir zuerst wieder mal gründlich unseren rot eingestaubten Camper, bevor wir zum Woolie fahren um einzukaufen. An der Kasse erhalten wir einen Gutschein, mit dem wir im Bottle Shop eine 24er-Kiste VB-Stubbies für 28$und eine Flasche Wolf Blass Red Label für 8$ einkaufen können. Leider öffnet er erst um 11 Uhr. Weil Martin aber unbedingt noch Bier möchte, machen wir halt einen Bummel durch die kleine Stadt und vertreiben uns die zwei Stunden mit Internet und lädele. Nachdem dann Nadia die alkoholischen Getränke im Camper verstaut hat, fahren wir endlich los, Richtung Shark Bay. Beim Overlander Roadhouse nach 200km zweigt die Strasse ab Richtung Denham. Beim Hamelin Pool können wir die ältesten Lebewesen der Welt bestaunen. Es sind Stromatoliten, versteinerte Algenablagerungen und immer noch lebende Algen, die etwa 3,5 Milliarden Jahre alt sind.Etwa 50km vor Denham führt eine kurze Strasse an die Küste zum Nanga Bay Resort. Wir finden hierStromatoliten Nanga-Bayeinen ruhigen Campingplatz mit grosser, überdachter Küche, wo wir vom kühlen Wind geschützt unser Lager aufschlagen können. Im 34 Grad warmen Pool, der von heissen Quellen gespeist wird, geniessen wir ein Bad.Weil es am nächsten Morgen stark bewölkt ist und seit längerer Zeit wieder mal nach Regen aussieht, bleiben wir gleich noch einen Tag hier.
30.10.2003 Am Morgen haben sich dann die Wolken wieder verzogen und das übliche Australienwetter mit blauem Himmel und wärmeren Temperaturen hat Einzug gehalten. In der nächsten Bucht erwartet uns die Shell Beach. Anstelle von Sand gibt es hier bis zu 10m Tiefe nur kleine Muscheln. Es gibt bis heute keine wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen. In der Umgebung werden ganze Blöcke heraus gestochen und zum Bau von Häusern und Fusswegen benutzt. Denham, ein kleiner, verschlafener Küstenort, ist die am westlichsten gelegene Stadt Australiens. In der Nähe ist das Touristenspektakel Monkey Mia, wo einmal täglich wilde Delphine gefüttert werden. Wir verzichten diesmal darauf, denn wir haben es schon vor 10 Jahren gesehen und seither ist es total überlaufen und die Leute drängeln sich am Strand. Stattdessen fahren wir auf die kaum berührte Peron Halbinsel in den Francois Peron Nationalpark. Am Eingang warnt ein Hinweisschild vor den sandigen Pisten und empfiehlt den Reifendruck zu reduzieren. Wir haben aber keinen Druckmesser und versuchen es ohne Druckreduktion. Der Weg ist tatsächlich nur Sand und an einigen Stellen plattgewalzter Lehm von Salzpfannen. Die Szenerie am Cap ist wirklich spektakulär. Roter Sandstein geht über in schneeweissen Sand und dann in das türkisfarbene Meer. Viele Wasservögel zeugen vom riesigen Fischreichtum. Sobald wir irgendwo in den Windschatten kommen überfallen uns Tausende von Fliegen. Wir kramen die Fliegennetze hervor, die wir seit dem Kakadu Nationalpark nie mehr benutzen mussten. Wir klappern die verschiedenen Campingplätze an der Küste ab, wobei wir teilweise sogar den Low-Range einschalten müssen, um im weichen Sand nicht stecken zu bleiben. Wir finden einen Platz, wo wir ganz alleine sind und nur 10m vom Meer entfernt. Der Wind ist aber so stark, dass wir im Camper essen müssen. Auch in der Nacht pfeift der Wind um den Camper, so dass er manchmal sogar etwas wackelt und uns in den Schlaf wiegt.

Cape-Peron
Francois-Peron NP
Nur Muscheln
Shell-Beach

31.10.2003 Es blühtSandtrackWir wären gerne noch etwas geblieben, aber der Wind bläst uns zu stark. Als Erste fahren wir auf dem zugewehten Track Richtung Süden zum Ausgang des Parks. Nadia ist froh, als wir wieder heil auf der geteerten Strasse ankommen. Wir fahren wieder zurück zum North West Coastal Highway und weiter Richtung Süden. Die Vegetation verändert sich allmählich von lockerem Buschwerk in dichteres, mit kleinen Bäumen durchsetztes, Buschland und die ersten Wildblumen zeigen sich am Strassenrand. Wir fahren durch den Kalbarri Nationalpark nach Kalbarri, einem schnell wachsenden WildblumenFerienort an der Küste. Etwa 4km südlich des Ortes kennen wir einen kleinen, nicht so belegten, Campingplatz an der Red Bluff Bucht. Aber auch hier wimmelt es zu unserer Überraschung von Fliegen. Man braucht dauernd eine Hand um diese lästigen Viecher abzuwehren. Zum Glück sind sie bei Sonnenuntergang verschwunden und wir können in Ruhe essen.