Dies ist unser Tagebuch über Neuseeland. Um
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Datum
Tagebucheintrag
1.3.2003
Anstelle der Abkürzung über den Hokianga Harbour,
das heisst mit der Fähre von Rawene nach Rangiora, fahren
wir lieber den Umweg über Kaikohe, wir haben ja Zeit
genug. Auf der Strassenkarte sind bei Ngawha Springs Termalquellen
eingezeichnet. Wir machen den 6 km langen Abstecher um zu
sehen ob man da auch baden kann. Es ist für die Maori
ein Ort für die Kranken die hier Heilung suchen. Für
einen bescheidenen Beitrag (4 $) kann man in verschiedene
kleine Becken sitzen, die direkt von den Quellen gespeist
werden. Wir probieren jedes aus, die Temperaturen reichen
von siedend heiss bis kalt und einige blubbern wie ein Sprudelbad.
Ein Becken ist so heiss, dass man sich die Füsse verbrennt,
das lassen wir lieber aus. Einige sind fast klar und andere
sind ganz trueb. Ein älterer Maori erklärt uns,
dass dieser Ort einzigartig ist auf der Welt wo man direkt
in den natürlichen Quellen baden kann. Nach einer Stunde
sind wir ganz relaxt und stinken ganz gewaltig nach Schwefel.
Leider gibt es hier keine Dusche und wir schlüpfen so
in unsere Kleider. Auf der Weiterfahrt machen wir einen Abstecher
in den Puketi Forest, wo wir uns ins klare Wasser eines Flusses
setzen umuns ein wenig abzukühlen und zu waschen. Wir
riechen aber immer noch
nach Schwefel. In Ahipara erreichen wir wieder die Meeresküste
und da beginnt die 90 Mile Beach, die bis zum Cape Reinga
führt. Martin badet noch im Meer um den Schwefelgeruch
loszuwerden, was aber nicht viel nützt. Auch nach der
Dusche auf dem Campingplatz ist der Geruch noch nicht ganz
weg. Er sitzt auch überall in den Kleidern und den Badetüchern.
2.3.2003
Der
erste grössere Ort im Norden ist Kaitaia. Da gibt es sogar
einen Pak'n Safe, unseren Lieblingslebensmittelladen. In Neuseeland
gibt es mehrere Lebensmittelketten, wie New World, Countdown,
Big Fresh, Woolworth, Foodtown und eben den riesigen Pak'n Safe.
New World ist am Weitesten verbreitet und Pak'n Safe hat die
günstigsten Preise mit der grössten Auswahl. Am Liebsten
kaufen wir Waren von Pam's, das ist ein Hersteller der die verschiedensten
Artikel unter seinem Label vertreibt, ähnlich wie Nestle
bei uns. Sie haben Gurken, Senf, Konfitüre, Getränke
und viele andere Artikel die ganz nach unserem Geschmack sind.
Und heute traut Martin seinen Augen kaum, da sind im Offenverkauf
beim Fleisch Servelats ausgestellt, die auch so aussehen. Da
muss er natürlich gleich zwei kaufen, hoffentlich schmecken
sie auch wie Servelats. Danach fahren wir noch die halbe Strecke
bis zum Nordkap bis Pukenui. Dort ist ein kommerzieller Hafen,
wo wir zusehen wie Kisten mit riesigen Fischen von einem Fischerboot
in einen Kühlwagen umgeladen werden. Im Radio hören
wir noch, dass Alinghi auch das fünfte Rennen gewonnen
hat und damit der Americas Cup in die Schweiz geht. Eine ganze
Nation trauert um ihren Pokal, den sie die letzten zwei Mal
gewonnen hat.
3.3.2003
Am
Morgen fahren wir früh los, damit wir am Cape Reinga die
Gegend noch in Ruhe geniessen können, bevor die Busse voll
mit Touristen eintreffen. Und tatsächlich, als wir vom
Leuchtturm zum Parkplatz zurückkommen stehen bereits zwei
Busse dort und eine Menge Leute macht sich auf den Weg nach
unten. Wir fahren zurück bis zur Abzweigung in die Tapotupotu
Bay, wo eine kurvenreiche und steile Gravelroad in die Bucht
hinabführt. Die Tourbusse machen auch hierher einen Abstecher
um auf dem Picknickplatz den Lunch einzunehmen, darum wimmelt
es von Touris. Wir fahren ein Stück weiter, bis auf den
Campingplatz,
der nördlichste von ganz Neuseeland, wo wir uns ein schönes,
erhöhtes Plätzchen aussuchen, mit Aussicht über
die Bucht. Wir benutzen das schöne Wetter um ausgiebig
im nahen Fluss und in der Meeresbrandung zu baden. Martin verspeist
zum Mittagessen die Servelats. Er ist ganz begeistert, denn
sie schmecken wirklich wie Zuhause, besser als die von der Swiss
Sausage Ltd.
4./5.3.2003
Auch
diesen Morgen fahren wir aussergewöhnlich früh (8
Uhr 30) los, um den Touristenhorden bei den grössten Sanddünen
auszuweichen. An diesen Dünen fliesst ein Fluss entlang,
in dem die Tourbusse an das nördliche Ende der 90 Mile
Beach fahren, um dann auf dem Sand die etwa 100 km nach Süden
zurückzukehren. Es ist gewaltig wie viel Sand hier einfach
in der Gegen herumliegt, so weit das Auge reicht. Wir sind ganz
alleine und können die unvergessliche Szenerie in der Morgensonne
in Ruhe geniessen. Da auf der 90 Mile Beach nur 4 WD zugelassen
sind, kehren wir auf der Strasse wieder nach Kaitaia zurück.
Martin will im Pak'n Safe noch einmal Servelats kaufen, aber
zu seinem Ärger sind sie leider ausverkauft. Zur Versöhnung
gibt es dafür ein feines Mittagessen im KFC. Wir fahren
weiter auf die Karikari Halbinsel, wo wir in der schönsten
Bucht, die wir in Neuseeland bisher gesehen haben, der Matai
Bay, einen fast leeren DOC-Campingplatz finden, wo wir uns ein
schattiges Plätzchen aussuchen. Diese Bucht ist ein Zwilling,
denn zwei identische, runde Strände sind nur durch einen
kleinen Hügel in der Mitte getrennt. Da das Wetter immer
noch
weiterhin schön bleiben soll, legen wir hier deshalb einen
Bade- und Angeltag ein. Wir fangen auch 5 Snapper und einen
Kelpfisch, aber alle sind kleiner als die vorgeschriebenen 27
cm, so dass wir sie wieder in die Freiheit entlassen müssen.
6./7.3.2003
Heute
Morgen ist die Sonne leider durch Wolken verdeckt und der Wetterbericht
verheisst für die nächsten Tage leider nichts Gutes.
Wir fahren aber trotzdem auf dem, wegen der Aussicht lohnenden,
Umweg der Küste entlang bis nach Kerikeri, zu der Bay of
Islands. Unterwegs finden wir noch einen Zugang zu einem Fluss,
wo wir eine Pause zum Fischen einlegen. Es zupft heftig an den
Angeln, aber Martin fängt nur zwei kleine Heringe, die
sich nicht lohnen zu behalten. In Kerikeri landen wir auf einem
Campingplatz, der inmitten von Farn, Eukalyptus-, Bananen-,
Macadamianuss-, Zitronen- und Avocadobäumen etwas erhöht
am Kerikeri-Inlet liegt. Nadia ist ganz begeistert von diesen
vielfältigen Pflanzen
die hier wachsen. Am nächsten Tag bummeln wir noch durch
das hübsche Kerikeri, wo das älteste Haus (über
160 Jahre alt) von Neuseeland steht. Martin findet zu seiner
Verblüffung im New World schon wieder Servelats, die so
aussehen und so riechen wie bei uns. Da muss wohl ein Schweizer
Metzger im Norden von Neuseeland leben, der diese Läden
mit Wurst versorgt, denn wie sollen die hiesigen Wurstbanausen
so gute Würste herstellen können. Heute haben wir
unseren Kulturtag, denn wir besuchen die Gründungsstätte
Neuseelands in Waitangi, wo man unter Anderem das längste
Kriegskanu der Maori und den Flaggenmast, der bei der Gründung
errichtet wurde, bewundern kann. Entgegen der Wettervorhersagen
scheint die Sonne und wir können die Bay of Islands glücklicherweise
wirklich bei Sonnenschein erleben. Mit der Autofähre erreichen
wir ab dem touristischen Pahia auf dem Wasserweg die Halbinsel
mit der herzigen Ortschaft Russell. Weil der Weg zur Küche
auf dem Campingplatz zu weit ist um das ganze Geschirr und die
Lebensmittel hinaufzuschleppen, gehen wir heute ganz gediegen
auswärts essen. Auf dem Rückweg beginnt es aber zu
schütten und wir schaffen es gerade noch halbwegs trocken
bis zum Camper.
8./9.3.2003
Diesmal
nehmen wir statt der Fähre die Küstenstrasse entlang
der Halbinsel Richtung Süden. Trotz schlechtem Wetter machen
wir einen Abstecher auf einer kurvenreichen Strasse
nach Whangaruru Head, wo vom DOC ein Campingplatz verwaltet
wird. Er ist so schön und direkt am Meer gelegen, dass
wir trotz der frühen Stunde (11 Uhr) beschliessen gleich
hier zu bleiben. Martin geniesst schon wieder Servelats zum
Zmittag und er findet, das sind die besten Servelats die er
je gegessen hat. Hoffentlich finden wir dann auch in Australien
so gute Würste. Um 12 Uhr 30 ist der Höchststand der
Flut und das wollen wir zum Fischen nützen. Es ist bedeckt
und es nieselt nur ab und zu. Wir nehmen die Regenschütze
mit und Martin trägt seinen neuseeländischen Hut,
der genauso gut gegen Regen schützt wie gegen die Sonne.
Die zusammenlegbaren Angelruten und das übrige Zeug verstauen
wir im Rucksack. Auf einem schmalen Weg oberhalb der Steinklippen
klettern wir auf die vorgelagerte Halbinsel. Der erste gute
Platz ist schon von einem Fischer besetzt, darum klettern wir
noch ein Stück weiter wo wir einen idealen Platz finden,
wo man die Angel ins tiefe Wasser werfen kann. Nachdem Nadia
die Haken und das Blei montiert hat (sie kann das besser!) bestückt
Martin seine Angel mit dem «salted Bonito», unserem
Superbait und wirft sie so weit es geht hinaus. Das Blei hat
wohl den Grund noch nicht berührt, da beisst schon der
erste Fisch an. Ein Snapper, der aber leider zu klein ist. Nadia
löst ihn ganz vorsichtig vom Haken und lässt ihn wieder
frei. Und so geht es weiter. Angel raus, schon zuckt es und
bald hängt der nächste Fisch am Haken. Immer schön
abwechslungsweise mal bei Nadia, mal bei Martin. Da müssen
wir in einen Schwarm von Snappern geraten sein.Nach einer Stunde
Fischen haben wir mehr als 10 Snapper und einen Hering gefangen,
wir kommen gar nicht mehr nach mit dem Zählen. So macht
es richtig Spass
zum Fischen. Als wir 4 genug grosse Snapper, zwischen dem Kleinsten
mit der erlaubten Minimalgrösse von 27 cm und dem Grössten
mit 35 cm, gefangen haben, hören wir auf. Denn das genügt
als Abendessen für uns zwei. Nadia filettiert sie fachgerecht,
dann werden sie gewürzt, in Folie gewickelt und von Martin
auf dem Holzkohlengrill gebraten. Ein köstliches Mahl das
nicht mal etwas kostet. Da beneiden wir die Neuseeländer
um ihre Meeresküste.
9./11.3.2003
Ein
Tag zum Vergessen. Regen vom Morgen bis zum Abend. Wir fahren
bis Whangarei, der grössten Stadt nördlich von Auckland.
Genau das richtige Wetter, um im TV-Raum des Campingplatzes
das erste Formel 1-Rennen, das von Melbourne direkt übertragen
wird, zu gucken. Nadia wäscht inzwischen unseren Kleiderberg
der sich in den letzten Tagen ohne Waschmaschine angehäuft
hat. Auch am nächsten Tag hört der Regen nicht auf,
darum bleiben wir in der Stadt um zu bummeln. Bei diesem Wetter
kann man nicht mal draussen vor dem Camper sitzen, darum beschliessen
wir wieder einmal thailändisch essen zu gehen und danach
endlich den zweiten Teil von Lord of the Rings zu sehen. Auf
diesen Film sind die Neuseeländer besonders Stolz, denn
er wurde hier gedreht und man kann sogar einen Führer kaufen,
wo die Drehorte für die Landschaftsaufnahmen eingezeichnet
sind. Am nächsten Morgen drückt die Sonne ein-zweimal
durch, das lässt auf eine Wetterbesserung hoffen. Nach
diesem vielen Regen lohnt es sich sicher die Whangarei Falls
zu besichtigen. Und wirklich, der Fluss führt beinahe Hochwasser,
denn der Weg oberhalb der Fälle ist bereits überflutet.
Unterhalb der Fälle wird man von der Gischt so nass gespritzt
wie wenn es regnen würde. Als wir vomParkplatz abfahren
regnet es aber wirklich bereits wieder. Langsam aber sicher
wird alles
feucht im Camper. Da gehen wir halt noch einmal in die Stadt
um wieder einmal Sushi, Nadias Lieblingsspeise, zu essen und
um im Pak'N Safe einzukaufen. Am Nachmittag fahren wir dann
kreuz und quer auf Nebenstrassen, um die stark befahrene Nr.
1 zu vermeiden, bis Mangawhai. Erst spät am Abend hört
der Regen endlich auf.
12./13.3.2003
Am
Morgen scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel und mit Wonne
lassen wir uns nach dem Aufstehen von ihr wärmen. Unterwegs
bis Muriwai Beach, an der Westküste nördlich von Auckland,
sehen wir etliche Flüsse und Bäche die über die
Ufer getreten sind und die umliegenden Felder überfluten.
Am frühen Nachmittagsind
wir schon auf dem Campingplatz, direkt am Meer und Nadia legt
die Schlafsäcke und die Polster rund um den Camper auf
die Wiese, damit alles wieder einmal trocken wird. Hier gibt
es Felsen die ideal zum Fischen sind, aber das wissen auch viele
mit «Schlitzaugen» aus Auckland, das nur etwa eine
Autostunde entfernt ist. Wir zwängen uns auch noch dazwischen,
aber das Meer ist wohl zu unruhig, denn die Fische wollen nicht
beissen. Auch bei den Anderen ist es nicht besser, denn in einer
Stunde wird nur ein Fisch gefangen. Wir packen zusammen und
gehen statt dessen die Tölplkolonie besuchen. Hier ist
einer von nur drei Orten in Neuseeland wo
diese eleganten Seevögel auf dem Festland nisten. Der Aussichtspunkt
ist so angelegt, dass man die Vögel beim An- und Abflug
und bei der Fütterung der Jungen ungestört von oben
beobachten kann.Weil wieder einmal die Sonne scheint und der
Campingplatz so schön am Meer liegt, bleiben wir gleich
noch einen weiteren Tag.
14.3.2003
Das
erste Mal fahren wir selber in die City von Auckland. Wir machen
extra einen Umweg, damit wir ein letztes Mal den spektakulären
Blick von der Harbourbridge auf die Stadt und den Hafen geniessen
können. Nadia filmt das Ganze und macht noch ein paar Fotos,
während Martin sich auf den dichten Verkehr konzentrieren
muss. Auf einem grossen Parkplatz, nicht weit vom Zentrum, finden
wir für noch einen Platz, der für den ganzen Tag nur
8 Dollar kostet. Zuerst müssen wir bei Air NewZealand noch
unsere Tickets ab Sydney zurück nach Auckland kaufen, damit
sie uns nach Australien mitnehmen. Die Dame ist sehr verständnisvoll
und weiss sofort den Grund für unseren Wunsch, denn sie
setzt das Datum des Rückfluges auf den 19.9., einen Tag
vor Ablauf unseres Visums. Bevor wir dann das Visum noch einmal
6 Monate verlängern, können wir das Abflugdatum um
6 Monate verschieben und haben damit ein gültiges Rückflugticket
vorzuweisen. Das Ganze kostet uns 1630 NZ$. Wenn wir dann ein
Ticket nach Europa oder USA kaufen, wird
uns der Betrag dann gutgeschrieben. Komplizierte Sache und Alles
nur, dass die Einwanderungsbeamten in Australien uns glauben,
dass wir das Land wieder verlassen. Danach trennen wir uns wieder,
damit jeder noch einmal durch die City bummeln und sein Lieblingsessen
geniessen kann. Am späteren Nachmittag treffen wir uns
wieder auf dem Parkplatz und fahren bis zum Campingplatz nach
Manukau, südlich der Stadt. Unterwegs kaufen wir noch ein
letztes Mal im Pak'n Safe ein, wo Martin wieder Servelats findet.
15./16.3.2003
Der
Campingplatz ist praktisch voll und einige sind am Packen. Der
Platz liegt am Nächsten vom Flughafen und ist damit letzte
Station für viele Touristen. Wir telefonieren mit Kurt,
unserem Vermieter, dass er unsere leeren Koffer vor seine Türe
stellt, damit wir sie im Laufe des Tages abholen können.
Wir bleiben noch etwas im riesigen Einkaufszentrum von Manukau,
Martin isst ein letztes Mal beim KFC und Nadia geniesst noch
einmal eine grosse Portion Sushi. Danach fahren wir nach Pukekohe,
holen unsere Koffer und kaufen noch eine leere Schachtel, um
Dinge die wir nicht mehr brauchen nach Hause schicken zu können.
Auf dem Campingplatz in Ramarama beginnen wir schon heute die
ersten Klamotten zu verpacken. Zum Abendessen gibt es Reste
(Hörnli und Spaghetti gemischt) damit die Schränke
leer werden. In der Nacht regnet es heftig, aber am Morgen scheint
zum Glück die Sonne wieder, denn heute ist grosser Packtag.
Zuerst waschen wir gründlich den über 4 Monate alten
Dreck vom Camper und dann wird alles in die zwei Koffer und
eine Tasche verpackt. Zum Zmittag geniesst Martin noch den letzten
Servelat und das letzte Crown Lager. Am Nachmittag vereinbaren
wir uns mit Kurt für am Montag um 12 Uhr auf dem Flughafenparkplatz
um den Camper abzugeben.
17.3.2003
Wir
sind früh auf, weil am Wochenende die Uhren um eine Stunde
zurückgestellt wurden. Wir geniessen noch etwas die Morgensonne,
die zu unserem Abschied von Neuseeland noch einmal vom wolkenlosen
Himmel lacht, bevor wir zu unseren letzten Fahrt aufbrechen.
In Manukau bringen wir noch unser schweres Paket (4,23 kg) zur
Post, wo wir die Adresse von Kurt angeben müssen, weil
sie ohne Absenderadresse keine Pakete über 2 kg ins Ausland
verschicken dürfen (?!). Kaum haben wir den Camper beim
Flughafen auf dem Parkplatz abgestellt, kommt Kurt auch schon
mit einem leeren Gepäckrolli auf uns zu. Was für ein
Service. Wir plaudern noch fast eine halbe Stunde, bevor wir
uns aufmachen um in der Abflughalle einzuchecken. Aber oh Schreck!
Wir kommen fast nicht in die Halle, so vollgestopft ist sie
mit Reisenden und ihren Gepäckrollis. Wir kämpfen
uns durch um die richtig Kolonne vor den Air NewZealand - Schaltern
zu erwischen. Zuerst stehen wir aber eine halbe Stunde an der
falschen Kolonne an, bis wir es merken und müssen noch
einmal eine halbe Stunde anstehen bis wir einchecken können.
Endlich sind wir die schweren Koffer (beide Koffer erhielten
einen «Heavy» Zettel) los. Wir verputzen noch unser
letztes Münz mit Sushi und Süssigkeiten, bevor wir
durch die Passkontrolle und die Sicherheitschecks gehen. Als
Martin durch den Metalldetektor geht, piepst es und er sagt
dass er den Americas Cup in der Tasche habe, was allgemeines
Gelächter auslöst und ein Sicherheitsbeamter hält
die nachfolgenden Leute an und ruft ganz laut in welcher Tasche
er denn sei. Es war aber nur die Gurtschnalle und er wird durchgelassen.
Das Flugzeug (Boeing 737-300) ist bis auf den letzten Platz
ausgebucht und startet doch ziemlich pünktlich. Neuseeland
verschwindet langsam aus unserem Blickfeld und damit sind die
5 ½ Monate schon vorbei. Aber das Abenteuer geht ja in
Australien weiter.
18.3.2003
Erster
Tag in Australien. Martin ist schon um 6 Uhr auf, weil wir nach
der Ankunft die Uhren gestern noch einmal um eine Stunde zurückstellen
mussten. Beim Einchecken gestern, im Ibis in Darling Harbour
, gaben sie uns ein Zimmer mit nur einem Bett. Martin ging natürlich
sofort zurück an die Reception um zu reklamieren, wo der
Manager uns dann ein Zimmer mit zwei Betten zuteilte, obwohl
wir nur das Zimmer mit dem Queensize-Bett gebucht und bezahlt
hätten. Als Erstes marschieren wir los, Richtung Innenstadt.
Die Stadt ist um einiges grösser als Auckland, mit vielen
Hochhäusern, einer grossen Fussgängerzone und massenhaft
Läden und Einkaufszentren.
Wir suchen eine Filiale der Westpac-Bank, der Bank die in Australien
am Weitesten verbreitet ist. Wir finden Eine an der Ecke George-Kingstreet.
Das ganze Prozedere mit der Eröffnung eines Kontos ist
aber viel komplizierter als in Neuseeland. Zuerst müssen
wir viele Fragen über unsere Berufe, Arbeitgeber, Adresse
zuhause usw. beantworten. Ausserdem dauert es mindestens eine
Woche bis die ATM-Kärtchen (Für den Geldbezug vom
Automaten) abholbereit sind. Am Nachmittag überweist Martin
dann per Internetbanking von unserem Australiendollarkonto das
Geld auf das neue Konto. Mal sehen ob das auch so gut klappt
wie in Neuseeland.
19.3.2003
Es
gibt viel zu sehen und zu fotografieren in Sydney. Heute kaufen
wir eine Tageskarte für den Monorail (für 8$ kann
man so viel ein- und aussteigen wie man will). Leider fährt
er nicht bis zum Hafen, da gehen wir halt zu Fuss hin. Die Umgebung
des Opernhauses ist teilweise abgesperrt, weil sie den auf das
Dach aufgemalte Schriftzug «No
War» vom Vortag abwaschen müssen. Aber
die Aussicht auf den Hafen und die Harbour Bridge ist atemberaubend.
Auf dem Rückweg klagt Nadia über Blasen an den Füssen,
denn sie ist es nicht mehr gewohnt mit den Turnschuhen rumzulaufen.
Unterwegs kaufen wir noch eine Telefonkarte. Man muss in der
Telefonzelle 40 Cent einwerfen und eine lokale Telefonnummer
anrufen. Dann wird man aufgefordert die aufgerubbelte Nummer
der Karte einzugeben und danach die gewünschte Telefonnummer
mit Auslandvorwahl. Damit kostet eine Minute in die Schweiz
nur 5 Cent! Das ist billiger als ein Lokalgespräch in der
Schweiz. Da kann Martin für einen Dollar und 40 Cent ganze
20 Minuten mit seiner Mutter telefonieren. Mit der gleichen
Karte kann man auch lokal telefonieren, was aber teurer ist.
Wir rufen noch die Firma an, die uns den Bushcamper verkauft,
und erfahren, dass der Camper am Montag erst ab etwa 15 Uhr
bereitsteht. Da haben wir dafür genug Zeit um zu packen.
20.-23.3.2003
In
den nächsten Tagen gehen wir dann nicht mehr so viel und
so weit zu Fuss. Wir besuchen das Chinatown mit dem riesigen
City Market, das ist eine Halle mit hunderten von kleinen Ständen,
die alles Mögliche zu Spottpreisen anbieten. Nadia geht
wieder ein Mal zum Coiffeur und lässt sich die Haare noch
kürzer schneiden. Martin besteigt den Sydney-Tower, wo
man eine fantastische Aussicht über ganz Sydney geniessen
kann, alleine, weil Nadia wegen des gestarteten Angriffs auf
Irak Angst vor Terroristenanschlägen hat. Die Geldüberweisung
hat auch geklappt, das Geld ist jetzt auf dem Konto und es könnte
losgehen. Am Freitag ist im Exhibitionscenter neben Darling
Harbour eine Ausstellung über 4WD-Fahrzeuge, Outdoorliving
und Fischerei. Das ist genau das Richtige um uns auf das bevorstehende
Abenteuer mit dem Bushcamper einzustimmen. In einem riesigen
Tank schwimmen lebende Barramundis und in einer Vorführung
wird gezeigt, wie die Fische nach dem richtigen Köder schnappen
und wieder ausspucken (Der Haken wird natürlich weggelassen).
Was man da alles kaufen könnte um sich das Leben im Busch
zu vereinfachen, da müssten wir noch einen Anhänger
kaufen. Um zu sehen was für Fische wir in Australien fangen
könnten, besuchen wir am Samstag den Fischmarkt. Da kann
man an mehren Theken fangfrische Fische und anderes Meeresgetier
aller Art kaufen oder gleich vor Ort zubereiten lassen und essen.
Wir begnügen uns mit einem Gipfel und einem Kaffee, weil
es uns morgens um zehn noch etwas zu früh ist um Fisch
zu essen. Dafür gehen wir dann am Abend in Darling Harbour
in ein Sushi-Restaurant, wo verschiedene Happen auf einem Laufband
vorbeifahren. Je nach Tellerfarbe kostet es 2.50, 3.50, 4.50
oder 5.50 Dollar. Man könnte sogar für 30 Dollar so
viel essen wie man will. Nach acht Tellern haben wir aber schon
genug und es kostet nur etwa 32 Dollar für Beide. Den Sonntag
verbringen wir grösstenteils mit Fernsehen, weil es heute
das erste Mal regnet, seit wir in Australien sind. Am späten
Abend kann Martin sogar noch das zweite Formel 1-Rennen mitverfolgen,
während Nadia schon schläft.
24.3.2003
Wir
müssen schon um 10 Uhr Morgens auschecken, also stellen
wir unser Gepäck in die Hotelhalle. Martin holt noch Bares
von der Bank, während Nadia in Darling Harbour noch einmal
ausgiebig das Angebot der Läden begutachtet. Kurz vor zwei
Uhr nehmen wir dann ein Taxi, das uns zur SA Motors nach Ramsgate,
südlich von Sydney bringt. Der Bushcamper steht vor der
Tür, aber es wird noch daran gearbeitet. Die Fliegengitter
der oberen Fenster waren defekt, darum werden noch Neue angeklebt.
Obwohl der Laden von einem Schweizer geführt wird, macht
er auf uns einen chaotischen Eindruck. Ein riesen Durcheinander
in den Büros und im kleinen Lager. Bis dann der Papierkram
(unleserliche Kopien für uns!) erledigt und alles eingeräumt
ist, ist es bereits 17 Uhr. Auf der Probefahrt muss Martin alles
fragen wo was ist und wie der 4-Rad-Antrieb funktioniert. Dann
können wir endlich losfahren. Beim nächsten grösseren
Einkaufszentrum können wir vor Ladenschluss gerade noch
die wichtigsten Lebensmittel einkaufen und bei Mc Donalds einen
Hamburger verdrücken. Wir fahren bis zur Dämmerung
um 19 Uhr 30 noch bis kurz vor Wollongong, nach Bulli Beach,
wo wir trotz Dunkelheit noch einen Campingplatz finden, dessen
Büro aber schon geschlossen ist. Wir müssen den Besitzer
anrufen, der uns einen Code für die Barriere gibt. Bezahlen
sollen wir dann morgen. Da der Camper unten zu schmal ist, dass
wir beide dort schlafen könnten, richten wir unser Lager
im oberen Teil ein. Die Kissenbezüge, Leintücher und
Schlafsäcke machen einen recht schmuddeligen, ungewaschenen
Eindruck. Wir sind aber so müde, dass es uns egal ist und
gehen bald schlafen. Unsere erste Nacht im Bushcamper.
25./26.3.2003
So
schlecht haben wir auf unserer Reise noch nie geschlafen. Die
dreiteilige Matratze ist zu dünn und verschiebt sich dauernd,
so dass man immer wieder auf der Holzplatte liegt. Da müssen
wir heute Abend etwas ändern. Wir beschliessen noch eine
Nacht hier zu bleiben, damit wir Zeit haben, alles Notwendige
einzukaufen und uns einzurichten. Auch damit Nadia die Sachen
waschen und zum Trocknen aufhängen kann. Beim Kehren der
Schlafsäcke findet sie sogar noch ein Paar Socken der Vorbenutzer.
Als Nadia Kaffee kochen will, merken wir, dass nur ein Brenner
des Herdes halbwegs funktioniert und der andere gar nicht. Das
kann ja heiter werden, wenn das so weiter geht. Wir fahren nach
Wollongong in ein grosses Einkaufszentrum wo wir unseren Lebensmittelvorrat
und etliche Dinge die uns noch fehlen einkaufen. Heute nacht
schläft Martin alleine oben und Nadia richtet unten ihr
Nachtlager ein.
Diesmal haben wir beide mehr Platz zum Schlafen als in Neuseeland.
Nadia schläft sehr gut, aber für Martin ist es immer
noch zu hart und die Matratzen verschieben sich immer noch.
Bevor wir unsere Reise starten, kaufen wir für Martin noch
eine Luftmattratze und ein zusätzliches Kissen. Wir fahren
zuerst Richtung Westen und dann nördlich durch den südlichen
Teil der Blue Mountains. Von den Waldbränden, die Anfang
Jahr in der Gegend gewütet haben, sehen wir zum Glück
nichts. Wir fahren auf einer schmalen Gravelroad das erste Mal
mit Vierradantrieb. Mit diesem Camper fühlt man sich sicherer
auf diesen Strassen. Es geht teilweise steil bergauf und dann
wieder hinunter, an
Berghängen entlang mit Blick auf Eukalyptuswälder,
bis wir bei den Wombeyan Caves einen idyllisch gelegenen Campingplatz,
auf einer Wiese mitten im Wald, finden. Gegen Abend sehen wir
auf unserer Reise die ersten Kängurus, sie kommen aus dem
Wald, um auf der Wiese zu grasen. Als wir unser Nachtlager einrichten
wollen, merken wir, dass wir vergessen haben eine Pumpe für
die Luftmatratze zu kaufen. Jetzt muss Martin die Luftmatratze
halt mit dem Mund aufblasen.
27.3.2003
Ein
Kookaburra und viele andere exotische Vögel wecken uns
mit ihrem Morgenkonzert. Auf das haben wir uns gefreut, denn
in Australien ist die Tierwelt vielfältiger als in Neuseeland.
Martin hat schon etwas besser geschlafen, aber weil die Luftmatratze
schlecht isoliert, war es ihm zu kalt. Da müssen wir noch
etwas ändern. Wir verlassen das Tal und fahren auf der,
nun wieder geteerten, Strasse bis Oberon. Dort kaufen wir eine
Schaumstoffmatratze die man eng zusammenrollen kann und eine
Luftpumpe. Danach fahren wir den Cliffdrive in der Nähe
von Katoomba, wo man spektakuläre Ausblicke auf die Three
Sisters und die Blue Mountains geniessen kann. Aber diese Gegend
ist von Touristen überlaufen, darum fahren wir bald weiter,
auf dem
stark befahrenen Highway hinunter in die Ebene von Sydney bis
Emu Plains. Wir rufen noch die SA Motors an, um zu sagen, dass
wir Morgen noch einmal vorbeikommen, um den Kochherd auswechseln
zu lassen und die Matratzen und einige andere, von uns nicht
brauchbaren, Dinge zurück zu bringen. Wir müssen ja
sowieso noch nach Sydney zurück um unsere Bankkärtchen
abzuholen.
28.3.2003
Diese
Nacht hat Martin endlich gut geschlafen. Die Luftmatratze ist
jetzt in 15 Minuten aufgepumpt, diese tägliche, sportliche
Betätigung wird ihm gut tun. Wir überlegen uns, wie
wir mit dem Camper in die hektische City von Sydney gelangen
und einen Parkplatz finden sollen. Da hat Martin eine geniale
Idee. Auf der guten Strassenkarte des NRMA (Automobilclub von
New South Wales) suchen wir uns einen Vorort der zwischen der
City und Ramsgate, wo sich die SA Motors befindet, liegt und
einen City-Train Bahnhof mit Parkplatz hat. Der Vorort Sydenham
scheint uns ideal. Nach etwa 30 Kilometer Autobahn lotst uns
Nadia durch verschiedene Nebenstrassen nach Sydenham. Wir finden
den Bahnhof und davor den zweitletzten freien Parkplatz. Im
Bahnhof sehen wir, dass in 5 Minuten ein Zug Richtung City abfährt.
Wir kaufen für sechs Dollar zwei Retourbillete und besteigen
dann den Zug. In der City angekommen gehen wir gleich zur Filiale
der Westpac, wo wir unsere Pässe vorlegen und nach unseren
Karten fragen. Die Dame verschwindet und nach einiger Zeit kommt
sie mit nur einem Couvert zurück. Da sei wohl etwas falsch
gelaufen. Nur die Karte von Nadia ist da, die von Martin haben
sie in die Schweiz geschickt. Sie telefoniert noch mit der Verwaltung,
dass es ja stupid sei die Karte in die Schweiz zu schicken,
wenn der Kunde hier sei. Sie bestellt eine neue Karte, aber
weil wir nur heute hier sind, vereinbaren wir eine Filiale in
Brisbane als Lieferort, wo wir sie dann abholen werden. Draussen
am ATM-Automaten probieren wir die Karte sicherheitshalber gleich
aus und beziehen Geld, was wunderbar funktioniert. Danach bummelt
Nadia noch etwas durch die Läden während Martin im
Internet surft, bevor wir uns wieder treffen, um mit dem Zug
zurück nach Sydenham zu fahren. Von da ist es eine kurze
Fahrt bis zu SA Motors. Wir tauschen den einen 20L-Wasserkanister
(stinkt nach Diesel!) aus und geben die Matratzen und die anderen
Sachen retour. Der Mechaniker versucht den Gasherd auszubauen,
zuerst von Hand, dann mit der Kombizange und zu guter Letzt
mit der Wasserpumpenzange. Der Schlauch lässt sich nicht
lösen, aber dafür würgt er die Kupferleitung
ab. Im Magazin nimmt er verschiedene Ersatzherde vom Gestell
und einen Korb voll Schläuche. Es sei so eine Sache, den
richtigen Schlauch zum Herd zu finden. Martin muss noch die
Gasflasche aus dem Camper holen, damit er die verschiedenen
Herde mit den Schläuchen ausprobieren kann. Nachdem er
endlich einen funktionierenden Herd zusammengestellt hat, wird
er im Camper eingebaut. Wir schauen uns nur an und denken: «Bastler
am Werk». Das Auto selber macht sonst eine guten Eindruck:
Neue Batterie, vier neue Pneu, sauberer Motor usw. das haben
sie vermutlich im Griff, was wir auch hoffen, denn es muss uns
ein Jahr lang durch ganz Australien begleiten. Weil es schon
später Nachmittag geworden ist, wollen wir gleich in Ramsgate
Beach übernachten, aber die verlangen über 38 Dollar
für einen engen Zeltplatz. Da fahren wir doch lieber die
zwei Stunden durch den Freitagabendverkehr zurück nach
Emu Plains, wo wir für 16 Dollar einen ruhigen Standplatz
auf der grossen Wiese unter den Bäumen haben werden. Auf
dem Zeltplatz angekommen, will Nadia gleich einen Kaffee kochen.
Nach dem Öffnen der Gasflasche zischt es aber verdächtig
an der Verbindungsstelle vom Schlauch zum Kochherd. Martin löst
den Schlauch (nachdem er die Gasflasche zugeschraubt hat) und
schraubt ihn noch einmal fest. Wir probieren es noch einmal,
da scheint es dicht zu sein. Als Nadia den zweiten Gasbrenner
anzündet, gibt aber an der Verbindungsstelle plötzlich
eine Stichflamme. Sie springt schreiend aus dem Camper und Martin
kann zum Glück sofort die Gasflasche schliessen. Nadia
hat sich leicht am Unterarm verbrannt, dort hat sie jetzt keine
Haare mehr, und einen gehörigen Schreck gekriegt. Auch
im Camper ist ausser einem angebrannten Lappen und angesengtem
Innenraum nichts weiter passiert. Martin untersucht den Schlauch
etwas genauer und sieht dann, dass die Dichtungen ganz brüchig
sind. Das ist ja fahrlässig, was die uns hier eingebaut
haben. Für heute haben wir genug vom Kochen und der Appetit
ist uns vor Schreck auch vergangen.
29.-31.3.2003
Am
Morgen rufen wir gleich bei SA Motors an um zu reklamieren,
aber weil heute Samstag ist kommt nur ein Tonband. Martin sagt
dann halt aufs Band was passiert ist und was wir davon halten,
und dass wir auf ihre Kosten einen neuen Schlauch oder gleich
einen neuen Herd kaufen werden. In einem nahen Einkaufszentrum
finden wir einen fast identischen Herd zu einem Aktionspreis
von 49 Dollar! Wir bauen ihn gleich selber ein und er funktioniert
einwandfrei. So jetzt können die Ferien in Australien endlich
beginnen. Wir fahren bis Wisemans Ferry wo die Strasse endet
und man mit der Fähre über den Hawkesbury River übersetzen
muss. Auf der anderen Seite übernachten wir direkt am Fluss.
Leider ist heute Samstag und auf dem Fluss findet ein Wasserskirennen
statt. Gegen Abend wird es dann etwas ruhiger und die Känguruhs
kommen aus dem Wald um auf der Wiese zu grasen. Am nächsten
Morgen weckt uns der Ruf des Kookaburra, unser Lieblingsvogel.
Auf deutsch sagt man: Der lachende Hans. Auf einer einsamen
Gravelroad fahren wir dem Fluss entlang bis Kulnura und von
da in den Watagans Nationalpark. Heute ist Sonntag und da flüchten
die Australier von der Küste in die kühlen Wälder
im Hinterland. Uns begegnen ganze Gruppen auf ihren Geländemotorrädern
und etliche Ausflügler mit 4WD-Autos. Der erste Campingplatz
ist von einer Gruppe fast voll belegt. An einem verlassenen
Platz schwelt noch ein Feuer, das Martin wieder in Gang bringt.
Zum Zmittag grilliert er seine zwei Servelats, die er in einem
Supermarkt gefunden hat. Ein Festessen, denn den Thomy-Senf
dazu gibt es hier auch zu kaufen. Nach einer längeren Mittagspause
fahren wir weiter zum nächsten Campingplatz, wo wir uns
mitten im dichten Wald einen ruhigen Platz aussuchen. Die Wochenendcamper
sind alle am zusammenpacken und am späteren Nachmittag
sind wir plötzlich völlig alleine. Wir geniessen die
Ruhe und das Vogelgezwitscher. Nach dem Aufstehen am Morgen
gratuliert Nadia dem verdutzten Martin zum 19. Hochzeitstag,
den er komplett vergessen hat. Aber das Datum weiss er noch
genau und muss Nadia korrigieren, denn der richtige Tag wäre
gestern gewesen. Die gute Flasche Wein holen wir später
nach. Wir fahren weiter durch den jetzt einsamen Wald und den
Berg hinunter bis Cessnock, im Hunter Valley, wo wir den Nationalpark
wieder verlassen. Wir stocken unsere Vorräte auf und fahren
auf dem New England Highway bis Muswellbrook, wo wir einen Campsite
mit Power nehmen um den Laptop und die Digicam wieder aufzuladen.
Heute wird es schon kurz nach 18Uhr dunkel, denn die Uhren wurden
hier um eine Stunde auf Winterzeit zurückgestellt. Jetzt
sind es statt 10, nur noch 8 Stunden Zeitverschiebung in die
Schweiz, weil dort ja gleichzeitig auf Sommerzeit umgestellt
wurde.