Dies ist unser Tagebuch über Neuseeland. Um ein Bild grösser zu sehen, klicke mit dem Mauszeiger drauf und um einen Kontext zum Bild zu erhalten, lass einfach den Mauszeiger über dem Bild stehen. Weiterführende Links zu Sehenswürdigkeiten und anderen erwähnenswerten Orten und WebSites, sind blau unterstrichen.

Datum
Tagebucheintrag

1.2.2003

ChateauErfrischendes BadBei Ohakune ist der nördliche Zugang zum Tongariro Nationalpark. Wir fahren die ca. 17 km lange Strasse bis zum Skilift auf 1600 m, wo man im Winter Ski fahren kann. Unterwegs hat man immer wieder fantastische Ausblicke auf Mount Ruapehu und die Ebene Richtung Süden. Auf der Rückfahrt fangen die Bremsen an zu stinken, weil Martin auf der steilen Strasse immer wieder auf der Bremse stehen muss. Wir unterbrechen die Fahrt auf halbem Weg nach unten und Martin wandert zu den Waitonga Falls, während Nadia sünnelet. Die Wanderung dauert etwa 1 ½ Stunden, aber der Weg durch den Wald ist beeindruckender als die fast ausgetrockneten Fälle. Nachher fahren wir zurückMount-Tongariro Freiluftbueronach Ohakune und dann halb um den Berg herum und nehmen den nordwestlichen Zugang zum Nationalpark nach Whakapapa. Dort steht das imposante Chateau mit Golfplatz für die betuchten Gäste. Da ist schon viel mehr los mit Visitor Center, Cafe und Campingplatz mit entsprechend vielen Touristen. Wir trinken nur einen Cafe und fahren wieder zurück Richtung Hauptstrasse. Unterwegs besichtigen wir noch die mit Schmelzwasser gespeisten Tawhai Falls. Martin lässt die Kamera im Camper weil er vermutet, dass da auch nicht viel Wasser vorhanden sein wird. Aber wie das so ist wenn man die Kamera nicht dabei hat, die Fälle führen viel Wasser und sind schönanzusehen. Da wird halt für Martin der Fussmarsch doppelt so lang, statt 20 Minuten sind es 40 Minuten.Tawhai-Falls Da hat auch er für heute genug gewandert und wir suchen uns einen idyllischen Campingplatz auf dem Mangahuia Campground. Wir sind ganz alleine und Martin kann im gleichnamigen River ein Nacktbad geniessen. Wir sind bis um 8 Uhr abends alleine und geniessen den Sonnenuntergang, aber dann trudeln immer wieder andere Camper ein, die letzten müssen sogar nach 11 Uhr gekommen sein, als wir schon geschlafen haben.

2.2.2003 Childrens-PoolLake-TaupoWir durchqueren den Tongariro Nationalpark Richtung Norden, diesmal mit Blick auf den Mount Tongariro, aus dessen Flanke es dampft. Auch er gilt als aktiver Vulkan. Kurz vor Turangi am Lake Taupo besuchen wir die berühmte Forellenzucht am Tongariro River, dem weltbekannten Fluss wo aus aller Welt die Fliegenfischer ihr Glück versuchen. Auf dem Gebiet der Zucht entspringt ein kleiner Fluss, der das ganze Jahr über etwa 10 Grad kalt ist und in den Tongariro River fliesst und der wiederum in den Lake Taupo, den grössten See Neuseelands. Die Forellen kommen jedes Jahr massenweise in diesen kleinen Fluss um zu laichen. Dann nehmen ihnen die Züchter den Laich ab für die Rainbow-TroutZucht. Die Fische werden dann zu Tausenden in verschieden Becken, je nach Alter aufgezogen und danach wieder im See freigelassen. Damit ist der Nachschub von Forellen in der Tauporegion gewährleistet. Auch jetzt kann man im kleinen Fluss riesige Regenbogenforellen beobachten, denn es ist hier verboten zu fischen (leider!). Im Visitor Center in Turangi erkunden wir uns wegen der Lizenz zum Fischen, denn in der Region des Lake Taupo benötigt man ein separate Lizenz (27 Dollar für eine Woche). Leider sind wir von den Regeln etwas enttäuscht. In allen Flüssen und im Umkreis von 300 m der Flussmündungen in den See ist nur Fliegenfischen erlaubt. Wir kaufen nur eine Lizenz und erhalten ein Merkblatt wo die wenigen Orte aufgeführt sind, wo auch Spinning (künstliche Metallköder) erlaubt ist. Im künstlichen Kanal zum Lake Rotoraia versucht Martin sein Glück, aber ausser dass wir das Schauspiel der springenden Forellen am letzten Wehr zum See geniessen können, liegt nichts Zählbares drin. Die Fische sind wohl mehr daran interessiert flussaufwärts zu gelangen als zu fressen.
3.2.2003 Da auch das Wetter weiterhin mitspielt, kann Nadia wieder einmal ausgiebig unsere Klamotten waschen. Wir verschieben das Angeln auf den späteren Nachmittag, was sowieso besser sein soll und machen zuerst die Rundwanderung (2 Std.) um den See Rotopounamu im Tongariro Nationalpark. Es ist ein kleiner, idyllisch von ursprünglichem Wald umgebenen, See.Lake-Rotopounamu Nach einem verspäteten Mittagessen im Burger King klappern wir danach die für Spinning erlaubten Orte ab. Zuerst im Verbindungskanal zwischen Lake Rotoraia und Lake Taupo unterhalb des Kraftwerkes bei der Strassenbrücke. Auf der anderen Seite des Kanals fischt auch bereits ein anderer Fischer, abwechselnd mit Fliege und Spinner. Wer fängt wohl den ersten Fisch? Leider Keiner. Später kommen immer mehr Fischer hinzu, mit allen möglichen Arten von Ködern (Ausser Bait, das ist in der ganzen Tauporegion verboten). Obwohl immer wieder Fische an der Oberfläche nach Insekten schnappen, ignorieren sie sämtliche Köder. Da wird so viel gefischt, die sind sich das wohl gewöhnt und können inzwischen Künstlich von Echt unterscheiden. Wir schauen von der Brücke noch etwas zu und fahren dann weiter an den Hafen von Tokaanu, wo der Kanal in den See mündet. Dort kann man herrlich von einem Steg der über den Kanal führt seinen Köder baden. Beim ersten Rauswurf mit dem Köder, mit dem Martin seine letzte Forelle gefangen hat, sieht er wie zwei mächtige Brocken dem flatternden Köder folgen. Sie beobachten ihn aber nur genau und verschwinden wieder in der Tiefe. Sind denn hier alle Fische so clever? Nicht ganz, denn schon bald darauf fängt Martin doch tatsächlich mit einem kleinen, künstlichen Fisch eine Forelle. Kurz bevor er sie aber rausziehen kann, springt sie wieder ab. Sie wäre aber sowieso zu klein gewesen, denn sie muss mehr als 45cm lang sein um sie zu behalten. Wenigstens hat mal einer angebissen. Wir sind auch hier nicht die Einzigen, die es mit Angeln versuchen, man kann sich vorstellen wie das in den Sommerferien von Anglern gewimmelt hat. Da wundert es uns nicht mehr, dass keine Fische mehr anbeissen.
4./5.2.2003 Die Fahrt auf der östlichen Seite des Lake Taupo entlang nach Taupo muss mangels Alternativen auf der stark befahrenen Nr. 1 bewältigt werden. Aber die Ausblicke auf den See und den Mount Ruapehu sind trotzdem überwältigend. Auf halbem Wege schalten wir eine Badepause ein, wo wir im See schnorcheln. Das Wasser ist angenehm warm und Nadia ist fast nicht mehr zu bewegen, weiterzufahren. Taupo ist das touristische Zentrum von Neuseeland. Jeder Tourist kommt irgendwann hier vorbei. Dementsprechend sind viele Leute und Autos auf den Strassen. Gemäss unserem Reiseführer soll in der Nähe ein heisser Fluss in den Waikato River, dem Abfluss des Lake Taupo, münden. Die Stelle ist nur zu Fuss von einem nahegelegenen Parkplatz zu erreichen. Wir machen uns auf den Weg und als wir uns der Stelle nähern Craters-of-the-MoonHeisses Flussbadhören wir schon von Weitem die Leute die im Wasser planschen. So viele Leute auf so kleinem Raum haben wir hier noch nie gesehen. Martin stürzt sich aber trotzdem in die Fluten und tatsächlich, da fliesst etwa 50 bis 60 Grad heisses Wasser über Felsen in den Waikato. Es ist herrlich von heiss zu warm und zu kalt zu schwimmen. Nachdem Nadia eine Weile zugesehen hat, nimmt auch sie ein Bad. Es ist schwer sich loszureissen, aber als immer mehr Leute die Stelle in Beschlag nehmen, kleiden wir uns wieder an und spazieren dem Waikato entlang, zurück zum Camper. Anschliessend besichtigen wir noch die gewaltigen Huka Falls wo der Waikato in ein enges Felsental gepresst wird und danach noch die Craters of the Moon, ein Gebiet, das wie eine Mondlandschaft aussieht und wo heisse Huka-FallsHot-Water-BeachDampfwolken aufsteigen. Am nächsten Tag schickt Martin wieder einmal ein Update unserer Homepage an unseren Webmaster (Mathias - thats me!) und Nadia kann ausgiebig lädele. Als Martin zur verabredeten Zeit zurück zum Camper kommt, erkennt er Nadia fast nicht. Er kann es fast nicht glauben, sie war endlich beim Coiffeur und hat ihre Haare noch mehr gekürzt. Jetzt hat sie endlich ihre Sommerfrisur und es steht ihr gut. Weil es heute so heiss ist, fahren wir an den See um zu baden. Ganz am Ende der Promenade finden wir, trotz fehlender Hinweistafel, die Hot Water Beach . Da fliesst aus einem Loch unterhalb der Strasse über 60 Grad heisses Wasser in den See. Auch im See kann man die Füsse in den heissen Vulkansand wühlen.
6.2.2003 Waitangi-DayWaitangi Day. Der Neuseeländische Nationalfeiertag. An diesem Tag im Jahre 1840 wurde zwischen den Eingeborenen Maori und den Engländern der Vertrag von Waitangi unterzeichnet. Damit übertrugen die Eingeborenen den Engländern die Hoheitsrechte über ganz Neuseeland. Im Gegenzug erhielten die Maori den Schutz der Königin und die gleichen staatsbürgerlichen Rechte, Privilegien und Pflichten wie die Bürger des vereinigten Königreiches. Der Verkauf von Land an die Siedler sollte von den Briten überwacht werden und zu einem fairen Preis erfolgen, dies wurde aber selten eingehalten. Wenn neue Siedler kamen und ein Maori sein Land nicht verkaufen wollte, kam es unweigerlich zum Konflikt. Das löste schliesslich die Kriege zwischen Maori und Siedlern aus. Das wirkt sich bis heute aus, wobei den Maori immer mehr Respekt entgegengebracht wird, und sie in die heutige Gesellschaft integriert sind. Wir verlassen Taupo und umrunden auf der Fahrt nach Süden den See auf der Westseite. Die Strasse führt aber einige Kilometer vom See entfernt entlang und wir müssen ein paar Abstecher zum See unternehmen. Wir finden keine geeignete Stelle zum Fischen und fahren schliesslich zurück nach Taurangi wo wir es an den erlaubten Stellen nochmals erfolglos versuchen. Am anderen Morgen fahren wir früh los, nach Tokaanu zum grossen Steg. Aber das Wasser im Kanal fliesst gar nicht und daher bringt es nichts, es noch einmal zu versuchen. Wir fahren weiter zur Mündung des Kuratau River, wo wir vom Ufer aus mehrere grosse Exemplare von Rainbows beobachten können. Leider ist auch hier nur Flyfishing erlaubt. Wir verlassen frustriert das Gebiet des Lake Taupo, Richtung Taumarunui, ohne einen Fisch gefangen zu haben. Durch Taumarunui fliesst der glasklare Whanganui River und dort wo er mit dem dunklen Ongarue River zusammentrifft ist ein öffentlicher Park. Endlich ist es wieder erlaubt mit Bait zu fischen. Martin versucht es mit den künstlichen Ködern genau beim Zusammenfluss und Nadia mit unserem Superbait im ruhigeren Ongarue. Bereits nach einer Viertelstunde winkt Nadia heftig und Martin packt sein Angelzeug schnell zusammen und rennt ihr zu Hilfe. In der Zwischenzeit hat Nadia aber ihren Fang bereits ans Ufer gehievt wo ihn Martin erlegen kann. Unsere erste Regenbogenforelle (48cm) auf der Nordinsel und unser erster Fisch seit dem 13. Januar. Natürlich wieder mit Bait. Wir fischen jetzt nebeneinander und als Nadia auf die Toilette muss, übernimmt Martin die Angel mit dem Bait. Nicht lange, da zuckt es zweimal an der Angel und dann bleibt sie wieder ruhig. Martin denkt der Bait sei abgefressen und wickelt die Big-RainbowAngelschnur wieder auf. Aber plötzlich biegt sich die Angel und ein Fisch zappelt am Haken. Martin ruft Nadia zu Hilfe, die auch schon angerannt kommt. Mit dem Netz holen wir auch die zweite, kleinere Regenbogenforelle (30 cm) heraus. Jetzt steht es 4:3 für Nadia. Was für eine Freude, gleich zwei Forellen an der gleichen Stelle, nach einer frustrierenden Woche am Lake Taupo. Da können wir getrost das Angelzeug zusammenpacken und im kühlen Whanganui schwimmen gehen.
8./9.2.2003 Benzin tankenForgotten-World-HighwayWir nehmen heute die Strasse Nr. 43 nach Stratford unter die Räder, auch genannt Forgotten World Highway. Das heisst, für die nächsten 150 km keine Tankstelle und durch die Tangarakau Gorge 17 km schlechte Gravelroad. Dafür entschädigt uns die beeindruckende, hügelige Landschaft und der neuseeländische Busch, den wir immer wieder durchfahren. Eine typische, neuseeländische Nebenstrasse wie wir sie lieben. Leider ist der Mount Egmont wolkenverhangen, so dass wir ihn nicht sehen können, obwohl wir an seinem Fuss in Stratford übernachten. Am Abend können wir dafür wieder einmal seit Langem auf unserem Grill eine Forelle braten. Es ist ein Festmahl, nur Fisch und Toast. Über die Abfälle freuen sich die Campingkatzen. Tangarakau-Gorge Mount-EgmontAm nächsten Tag verhüllt sich der Mount Egmont immer noch mit Wolken, obwohl es rundherum nur blauen Himmel hat. Wir fahren trotzdem zuerst die Strasse zur Skistation, wo man einen herrlichen Rundblick über die Ebene auf der Ostseite hat. Danach nehmen wir, wie die meisten Touristen, die zweite Strasse auf den Berg, nach Dawson Falls. Dort hat es ein Visitorcenter, Lodges und ein Cafe. Von hier gibt es mehrere Möglichkeiten am Berg zu wandern. Martin entscheidet sich für den 45 Minuten dauernden Rundwanderweg zu den 20m hohen Dawson Falls, während Nadia im Camper relaxt. Am Nachmittag erreichen wir in Opunake seit bald 2 Wochen endlich wieder das Meer. Die wilde Küstenlandschaft beeindruckt uns und eine windgeschützte Bucht mit Campingplatz lädt zum Übernachten ein. Wir verbringen den Nachmittag mit Baden Opunake-BeachSunsetim Meer, genauer in der Tasman Sea. Es ist unser erstes Bad im Meer seit wir in Neuseeland sind. Das Wasser ist etwa 20 Grad warm und auch die Lufttemperatur ist etwa angenehme 25 Grad. Am Abend erleben wir einen Sonnenuntergang, wie man ihn hier an der Westküste selten erlebt.
10.2.2003 Kurz nach der Abfahrt Richtung New Plymouth hören wir ein rhythmisches Klacken, wie wenn sich ein Stein im Pneu verklemmt hat, nur lauter. Nadia kriecht während der Fahrt nach hinten, um den Ton zu lokalisieren. Sie vermutet das Geräusch aber ausserhalb. Martin hält an, damit sie aussteigen und unter den Camper sehen kann. Sie erschrickt als sie auf das linke Hinterrad sieht, wo sich eine ca. 20cm lange Schraube durch den Gummi gebohrt hat.Schraube im Pneu Die müssen wir irgendwann gestern, als wir auf die Klippen raus gefahren sind, eingefangen haben. Zum Glück ist nur der äussere Gummi durchstochen, denn der Pneu verliert keine Luft. Martin versucht die Schraube herauszuziehen, aber sie sitzt zu fest. Wir entscheiden weiterzufahren. Sollte der Reifen platt werden, müssen wir halt das Rad wechseln. Nach ein paar Kilometern scheppert es im Radkasten und als wir anhalten um nachzusehen, ist die Schraube verschwunden, sie hat sich Mount-Egmontselbständig aus dem Gummi entfernt. Wir fahren weiter nach New Plymouth, wo wir an der Fitzroy Beach übernachten wollen. Am Abend spazieren wir zur Mündung des Waiwhakaio River um zu fischen. Wir fangen 3 Heringe und einen kleinen Kahawai. Das reicht gerade knapp für ein Abendessen. Leider ist dann unser Bait zu Ende, denn sonst hätten wir wohl noch mehr gefangen. Auf dem Rückweg zum Campingplatz sehen wir das erste Mal den Mount Egmont ohne Wolken.
11./12.2.2003 Am Morgen wird zuerst einmal der lädierte Pneu untersucht, aber er verliert absolut keine Luft. Da sind wir erleichtert. Fahren wir halt so weiter, bis wir ihn dann halt einmal wechseln müssen. Leider sind schon wieder Wolken aufgezogen und der Berg ist nicht zu sehen. Wir fahren trotzdem auch noch die dritte Strasse den Berg hinauf, die von Norden bis auf 900 m Höhe zum Visitor Center führt. Seit drei Wochen regnet es sogar wieder einmal, aber zum Glück nur kurz. Am Nachmittag gehen wir in New Plymouth noch auf die Suche nach unserem Bait, dem seasalted Bonito. Aber wenn man etwas dringend sucht, ist es nicht zu finden. Wir klappern alle möglichen Läden ab und auch in zwei Warehouses, wo wir ihn das letzte Mal gefunden haben, ist er nicht vorrätig. Wir kaufen dann zur Not synthetischen Bonito, den man mit Pulver und einer Flüssigkeit zu einem Teig kneten kann. Mal sehen wie der wirkt. Da der lädierte Reifen immer noch wunderbar hält, verlassen wir die Stadt und fahren Richtung Norden der Küste entlang bis Mokau. Wir finden einen kleinen, idyllischen Campingplatz direkt am Meer. Da die Sonne wieder scheint, stürzen wir uns gleich in die Fluten. Uns gefällt es hier so, dass wir gleich noch einen Tag anhängen um auszuspannen, zu schwimmen und in der Sonne zu sitzen. Als wir so dasitzen knallt es plötzlich hinter uns. Da läuft einer mit Gewehr und Zielfernrohr herum und knallt Hasen ab. Es ist der örtliche Jäger und er wurde vom Campingwart beauftragt der Hasenplage Herr zu werden. Die vermehren sich hier wie verrückt und richten im Gelände erheblichen Schaden an. Bis am Abend hat er dann vierzehn Hasen erlegt.
13.2.2003 Nadias Geburtstag. Martin lässt sie schlafen bis 10 Uhr und kocht dann Kaffee, damit sie endlich wach wird. Nadia wünscht sich noch einen weiteren Tag zu bleiben, obwohl inzwischen ziemlich viele Wolken aufgezogen sind. Aber es ist trotzdem warm genug um schwimmen zu gehen. Am Nachmittag fahren wir in die Ortschaft wo wir an der Mündung des Mokau River bei aufkommender Flut fischen. Das vermischen des synthetischen Bait funktioniert einwandfrei und die Fische sind verrückt danach. Aber wir fangen nur vier Heringe, während alle Anderen den Bait nur vom Haken picken. Zwei kleine Heringe benutzen wir als Köder und Nadia fängt damit prompt einen grossen Fisch, der sich aber so heftig wehrt und aus dem Wasser springt, dass er sich vom Haken löst. Schade, bleiben uns halt nur zwei kleine Heringe als Vorspeise. Trotz Jäger hoppeln auch heute Abend wieder einige Hasen auf der Wiese herum.
14.2.2003 Die zwei Ruhetage haben wirklich gut getan. Richtig erholt machen wir uns auf den Weg nach Kawhia, wo wir schon vor 12 Jahren übernachtet haben. Das heisst eine längere Gravelroad (ca. 40 km) zu fahren. Hoffentlich hält das der lädierte Pneu aus, denn Nadia ist deshalb noch mehr nervös als sonst auf Gravelroads. Dafür können wir die Marokopa Falls, die Mangapohue Natural Bridge und die Piripiri Caves besichtigen. Die berühmten Waitomo Caves, wo man bei Tage durch eine Höhle schippern und dabei Glühwürmchen bewundern kann, lassen wir diesmal aus. Denn da wimmelt es von Touristen und der Eintritt ist uns zu teuer. Wir haben schon an anderen Orten mehr Glühwürmchen gesehen und das ganz alleine. In Kawhia fahren wir diesmal zuerst zu den Te Puia Hot Springs, die haben wir das letzte Mal verpasst, weil wir damals zur Zeit der Flut da waren. Das sind keine Quellen im herkömmlichen Sinn. Am Ende der 3 km langen Gravelroad muss man zuerst die Sanddüne überklettern um an den Meeresstrand zu gelangen. Dort kann man dann bei Ebbe ein Loch im Sand buddeln, das sich dann von unten mit heissem Thermalwasser füllt. Da gibt es Stellen, die sind so heiss, dass man sich fast die Füsse verbrennt. Ausser uns sind nur noch zwei Frauen und ein vierköpfige Familie dort, denn für die meisten Touristen ist der Fussmarsch wohl zu anstrengend. Es ist herrlich in der selber gegrabenen Badewanne zu liegen und sich danach im Meerwasser abzukühlen. Wir übernachten dann auf dem selben Campingplatz mit Sicht über den Kawhia Harbour. Der Pneu hat auch diesen harten Tag überstanden.
Achtung-Gravelroad
Marokopa
Busch
Viele-Kurven
15.2.2003 Nach einem heftigen Regenguss gestern Abend, weckt uns am Morgen um 8 Uhr wieder die Sonne, die auf der anderen Seite des Harbour aufgeht. Wir geniessen die Sonne und trödeln herum, so dass wir erst um 10 Uhr 30 losfahren. Zuerst heisst es Richtung Raglan wieder ca. 35 km Gravelroad zu fahren. Diese Strasse ist in viel schlechterem Zustand als die von gestern, aber entschädigt uns mit Teilstrecken durch den Bush und am Meer entlang. Kurz vor den Bridal Veil FallsBridal-Veil-Falls erreichen wir endlich wieder Teerstrasse. Das Wasser des Pakoka River fällt hier spektakulär 55 m in ein rundes Becken. Direkt oberhalb des Wasserfalls ist eine schwindelerregende Plattform angebracht, wo sich Nadia nur zaghaft bis ans Geländer wagt. Danach fahren wir bis Hamilton, der drittgrössten Stadt auf der Nordinsel. Vor mehr als vier Monaten haben wir hier unsere Angelausrüstung und den Superbait gekauft. Martin will unbedingt dieses Sportgeschäft wieder finden. Nach mehrmaligem hin und herfahren im Samstagverkehr (Nerv!) finden wir den Laden dann doch noch. Leider planen sie einen Umzug und haben deshalb nur noch grosse Behälter (4 Liter) des gesalzenen Bonito vorrätig. Wir kaufen aber trotzdem einen, denn der Ladenbesitzer gibt uns noch einen grosszügigen Rabatt. Dieser Bait wird wohl bis ans Ende unserer Neuseelandreise reichen, den Rest verfüttern wir dann als Dank an die Fische, weil sie so zahlreich angebissen haben. Wir bleiben gleich über Nacht in Hamilton und gehen am Abend wieder einmal auswärts Essen. Diesmal zum Chinesen der den chinesischen Feuertopf anbietet. Da kann man Fleisch, Gemüse und Saucen nach eigener Wahl in einem Topf mit Bouillon , der in der Mitte des Tisches auf einem versenkten Rechaud steht, kochen. Es schmeckt herrlich. Übrigens hat Alinghi heute das erste Rennen des Americas Cup kampflos gewonnen, weil das neuseeländische Boot voll Wasser gelaufen ist. Die Einheimischen sind am Boden zerstört.
16./17.2.2003 Auf der Fahrt Richtung Coromandel Halbinsel, in der Nähe von Te Aroha ruft Martin plötzlich: «Schweizer Würste ??». Wir halten an, kehren um und tatsächlich, da ist ein kleiner Wegweiser: Swiss Sausage 5 km. Das müssen wir sehen! Können wir nach über 4 Monaten nachdem wir die ungeniessbaren, neuseeländischen Sägemehlwürste probiert haben, endlich wieder einmal in eine richtige Wurst beissen? In Te Aroha West steht dann wirklich ein kleines, blaues Haus das mit Swiss Sausage Ltd. angeschrieben ist und vorne einen kleinen Laden hatSchweizer Wurst. Aber leider ist heute Sonntag und wie in der Schweiz so üblich, ist der Laden natürlich geschlossen. Als wir die Öffnungszeiten studieren, sehen wir, dass sie auch am Montag noch geschlossen haben. Martin flippt fast aus, denn er sieht die Servelats und Bratwürste durch das Schaufenster und muss darauf verzichten. Wir klopfen noch an der Türe des Wohnhauses, aber es scheint niemand da zu sein. Wie kommen wir trotzdem an eine Schweizer Wurst?. Wir beschliessen weiterzufahren bis Waihi Beach. Dort finden wir in Bowentown, ganz am Ende der Landzunge einen Campingplatz direkt am Meer. Weil wir immer noch richtig warmes Sommerwetter haben, entscheiden wir uns noch einen Badetag anzuhängen und wieder einmal auszuspannen. VollmondWaihi BeachEs ist herrlich in den recht hohen Wellen zu planschen und nachher in der Sonne zu liegen. Da können wir dann am Dienstag die 70km nach Te Aroha West zurückfahren um die Würste zu kaufen. Das zweite Rennen des Americas Cup läuft im TV-Raum und die Neuseeländer freuen sich über ihre Mannschaft, die das ganze Rennen in Führung liegt. Aber o Schreck! Am Schluss überholt Alinghi und gewinnt mit 7 Sekunden Vorsprung. Wir schleichen uns stillschweigend davon, denn die Einheimischen fluchen und sind niedergeschlagen. Heute Abend können wir den Sternenhimmel nicht so gut beobachten weil der Vollmond zu hell scheint.
18.2.2003 BushcampingMartin kauft wie immer die Zeitung am Morgen, die voll mit der Berichterstattung über den Americas Cup ist. In einer Karikatur fragt der Barman einen Gast ob er denke dass es Krieg geben wird und der antwortet: «Nur wenn die Schweizer gewinnen» (Anmerkung WebMaster: Und wie sie gewonnen haben!). Der beste Segler der Welt, Russel Coutts ist ja ein Neuseeländer und fährt für die Schweizer. Er wird als Verräter beschimpft, wie wenn bei uns der Kernen nach Österreich zügeln würde und für sie in einer Olympia-Abfahrt, die in der Schweiz stattfindet, die Goldmedaille holen würde. Nur ist es für die, im Sport fanatischen, Neuseeländer noch beschämender den prestigeträchtigen Pokal vielleicht an ein Land zu verlieren, das nicht einmal ans Meer grenzt. Wir fahren zurück nach Te Aroha West wo wir uns eindecken mit Servelats, Bratwürsten, Wienerli, Fleischkäse und einer Portion Swiss Plate mit Rohschinken, Salami und Landjäger. Martin möchte am Liebsten schon auf dem Parkplatz in einen Servelat beissen. Der Kühlschrank ist jetzt voll mit Schweizer Wurstwaren. Zum Mittagessen gibt es frischen Fleischkäse mit Senf, Gurken und weichem Toastbrot. Was für ein Genuss. Über den kurvigen Pacific Highway fahren wir dann bis kurz vor Whangamata wo wir auf die Wentworth Valley Road abzweigen. Nach 5km Gravelroad erreichen wir den, mitten im Wald an einem kleinen Fluss gelegenen, Campground. Diesmal geniessen wir das Bad im kühleren Süsswasser und wärmen uns dann ohne Kleider an der Sonne, denn wir sind wieder einmal völlig allein. Im Radio hören wir noch vom dritten Sieg Alinghis. Am Abend wird der Grill ausgepackt und wir schlagen uns den Bauch mit grillierten Bratwürsten voll.
Unser Einkauf
Schmatz...
Waldküche
19.2.2003 In der Nacht hat es leicht geregnet, aber am Morgen ist es nur bewölkt. Wir geniessen noch ein wenig die Ruhe im Wald bevor wir gegen Mittag weiterfahren. In Whangamata fahren wir an die Beach und mit Aussicht aufs Meer geniessen wir heisse Wienerli mit Senf, Gurken und weichem Toastbrot zum Zmittag. Inzwischen hat so richtig der Regen eingesetzt, was die Einheimischen freut, nach über einem Monat Trockenheit. An der Hot Water Beach bei Hahei hat es trotzdem Cathedral-CoveDurchblickviele Touristen, und weil wir das schon in Kawhia geniessen konnten, fahren wir gleich weiter zur Cathedral Cove. Martin überredet Nadia die 45 Minuten dauernde Wanderung hinunter zur Beach mitzumachen. Der Durchgang durch die Felsen ist wirklich imposant und der allein stehende Fels in der Brandung ist ein beliebtes Fotomotiv. Nach 16 Uhr sind die meisten Touristen bereits wieder verschwunden und wir geniessen die Szenerie ganz alleine, bevor auch wir im Regen den Aufstieg zurück zum Parkplatz bewältigen. Wir übernachten gleich in Hahei, direkt an der Beach.
20./21.2.2003 Die weitere Fahrt rund um die Coromandel-Halbinsel können wir wieder bei Sonnenschein geniessen. Wir überqueren die Coromandel Range über die kurvige Passstrasse von der Ostküste an die Westküste nach Coromandel. Ein hübsches, kleines Städtchen mit vielen Krimskramsläden wo Nadia ausgiebig bummeln kann, während Martin bei Fish und Chips im Camper in der Zeitung die neuen Berichte über den Americas Cup liest. Nach dieser ausgiebigen Pause nehmen wir den Weg nach Norden, der Westküste entlang, in Angriff. Bis Colville ist die Strasse noch geteert, danach beginnt die holprige Gravelroad.Fantail-Bay Wir fahren auf spektakulären Abschnitten mit steilen Abhängen etwa 25 km der wilden Küste entlang bis zur Fantail Bay, wo wir übernachten wollen. Hier stehen Felsen im Meer wo man herrlich fischen kann. Martin wirft den Köder ins Wasser und schon hat ein Barsch zugeschnappt. So schnell haben wir noch nie einen Fisch gefangen. Nach etwa 2 Stunden haben wir dann einen Barsch, zwei Heringe, einen Kelpfisch und einen Snapper gefangen (3:2 für Martin). Alle etwa 25cm lang und die ergeben ein komplettes Abendessen für uns. Am nächsten Tag fahren wir die enge, holprige Strasse Fletcher-BayPort-Jackson(meistens im 2. Gang) bis zum Ende, zur Fletcher Bay. Von da startet der Coromandel Walkway, der in etwa 4 Stunden zur Stony Bay führt, wo die Strasse an der Ostküste wieder beginnt. Wir bleiben eine Weile in der Fletcher Bay, wo Martin die letzten Cervelats geniesst und Nadia im Meer badet. Danach fahren wir wieder zurück bis zur Port Jackson Bay, wo wir den Camper direkt an den Sandstrand stellen können. Da benutzt auch Martin die Gelegenheit um am menschenleeren Strand, als Ersatz für die fehlende Dusche, ein Bad zu nehmen.
22./23.2.2003 Leider ist es am Morgen bedeckt und etwas zu kühl um noch mal im Meer zu baden. Also nehmen wir die Rückfahrt auf der holperigen Strasse zurück nach Coromandel in Angriff. Heute ist Samstag und da kommen uns einige Wochenendurlauber auf der engen Strasse entgegen. Wir sind beide froh, als wir heil die geteerte Strasse in Colville erreichen. Wir fahren auf der Küstenstrasse, die sich weiterhin in vielen Kurven spektakulär der Küste entlang schlängelt, südlich weiter. Wir sehen sogar bis zum Hauraki GolfHauraki-Golfwo der Americas Cup stattfinden würde, wäre heute nicht zu wenig Wind. Schon um 15 Uhr gehen wir auf einen Campingplatz in Te Puru, damit Nadia unsere schmutzige Wäsche, die sich in den letzten paar Tagen angesammelt hat, zu waschen und uns von der strapaziösen Fahrt zu erholen. Der Wetterbericht war leider wieder einmal falsch. An diesem Sonntagmorgen ist es bedeckt und als wir in Thames aus dem Supermarkt kommen, schüttet es wie aus Kübeln. Das ist genau das richtige Wetter um im warmem Thermalwasser zu baden. Wir fahren darum direkt nach Miranda und setzen uns da in den heissen, sprudelnden Indoorpool. Im grösseren Outdoorpool ist auch warmes Wasser und es ist herrlich bis zum Hals im Wasser zu liegen und den Regen auf den Kopf prasseln lassen. Nach 2 Stunden und nachdem immer mehr Familien mit Kindern eintreffen, kochen wir uns im Camper ein warmes Süppchen und machen uns dann auf den Weg nach Auckland. Wir ergattern auf dem Top 10 Campground nördlich der Stadt den letzten verfügbaren Platz. Der Platz ist für uns der Teuerste bis jetzt (30 $) und gleicht eher einem vollgestellten Parkplatz mit kleinen Grünflächen dazwischen. Aber von hier können wir morgen mit dem Bus in die Stadt fahren und müssen uns keinen Parkplatz suchen. Gleich vor dem Eingang steht ein Pizza Hut und wir schlagen uns beide zum Abendessen für total 32 $ am «All-you-can-eat-Buffet» den Bauch mit Pizza voll.
24./25.2.2003 An der Reception zeigen sie uns den Weg zur Bushaltestelle und geben uns sogar noch eine Zeittabelle mit Busnummern mit, damit wir in Auckland wissen wann und wo der richtige Bus wieder abfährt. In der City gehen wir zuerst zur Air NewZealand um unseren Weiterflug bestätigen zu lassen und abzuklären ob wir mit einem Oneway-Ticket nach Australien einreisen können. Die Dame am Schalter in London, bei unserem Zwischenhalt auf dem Flug hierher, hat uns nämlich darauf hingewiesen, dass sie uns nur nach Australien mitnehmen, wenn wir ein Flugticket ab Australien vorweisen können. Auch die Dame in Auckland bestätigt uns diese blöde Einreiseregel der Australier. Also müssen wir als Beweis, dass wir das Land auch wieder verlassen werden, irgendein Ticket ab Sydney kaufen. Weil wir ein Jahr bleiben wollen muss auch das Ticket mindestens ein Jahr gültig sein, was das ganze teuerer macht. Sie empfiehlt uns ein Ticket zurück nach Auckland (803 $) zu kaufen, das sie uns dann, wenn wir nach einem Jahr ein anderes nach Europa oder USA kaufen, gutschreiben werden. Wir haben ja noch etwas Zeit um zu überlegen, denn ein Abstecher nach Fidji wäre auch eine Variante. Wir trennen uns danach, damit Martin für 2 $ in der Stunde ausgiebig im Internet surfen und bei seinem Lieblingschinesen billig Nudeln mit drei Sorten Fleisch essen kann und Nadia geht auf die Suche nach einem neuseeländischen Badetuch und einer neuen Sonnenbrille und isst dann eine grosse Portion Sushi. Leider wird auch heute das vierte Rennen im Americas Cup wegen zu wenig Wind abgesagt, denn dann hätten wir das Rennen am Hafen auf der Grossleinwand mitverfolgen können. Gegen 4 Uhr treffen wir uns dann wieder am Skytower um mit dem Bus zum Campingplatz zurückzufahren. Leider stimmt diesmal der Wetterbericht, denn in der Nacht fängt es wieder an zu regnen und das soll die ganze Woche so bleiben. Wir fahren bis Pakiri Beach, wo wir bei diesem Wetter fast alleine sind. Nach diesem engen und hektischen Campingplatz der letzten beiden Nächte trotz Regen eine Erholung. Auch heute wird das Rennen wieder abgesagt, diesmal wegen zu viel Wind.
26./27.2.2003 Das Wetter ist weiterhin schlecht und wir fahren alles über Gravelroad der Küste entlang bis Mangawhai wo wir wieder auf geteerte Strassen treffen. Der Camper ist bis auf halbe Höhe mit Dreck vollgepflastert. Angesichts des Wetters und der Vorhersagen entscheiden wir uns hier an die Westküste zu wechseln. Denn für die Bay of Islands möchten wir gerne Sonnenschein haben. Bei strömendem Regen fahren wir bis Dargaville und von da an die Meeresküste nach Glinks Gully, ein kleines Feriendorf das eingeklemmt in einem schmalen Tal direkt am Meer liegtGlinks Gully. Leicht erhöht ist ein kleiner Campingplatz mit einer fantastischen Aussicht auf die hereinbrechenden Wellen. Ein kleiner, buckliger Mann hütet den Campingplatz für den Eigentümer, der unten im Dorf wohnt. Er schläft in einer kleinen Hütte, die nur etwa halb so gross ist wie unser Camper. Am anderen Tag ist aber niemand da, der unser Geld einkassiert, da klemmen wir es halt an die Türe der Hütte bevor wir abfahren. Wir fahren bis zu den Kai Iwi Lakes, die mit ihrem klaren Wasser von feinem Sandstrand umgeben sind. Das Wasser ist warm und lädt zum Baden und schnorcheln, trotz RegenwetterKai Iwi Lake. Es sollen auch Regenbogenforellen im See leben, aber unsere Versuche mit der Angel bleiben erfolglos. Das Wasser ist wohl zu warm und die Fische bleiben lieber im kühleren Wasser in der Tiefe. Wir übernachten dann auf einem Campingplatz beim Trounson Kauri Park, wo wir morgen eine Wanderung durch den Wald machen wollen, wenn es hoffentlich endlich nicht mehr regnet. Martin schmeisst noch unser altes Brot in den nahen Fluss und schon bald tauchen fünf Aale aus dem trüben Wasser auf, um sich diesen Leckerbissen zu schnappen. Sie strecken den Kopf aus dem Wasser und man kann sie sogar schmatzen hören.
28.2.2003 Tane-MahutaTane-MahutaUnd wirklich als wir am Morgen aufstehen scheint die Sonne. Da können wir ja endlich unsere Badetücher wieder einmal trocknen. Weil wir so nahe am Trounson Kauri Park übernachtet haben sind wir auf dem 40 Minuten dauernden Walk durch die riesigen Kauri Bäume ganz alleine und können den Vogelstimmen und anderen Geräuschen des Waldes lauschen. So hat es fast auf der ganzen Nordinsel ausgesehen bevor die ersten Siedler kamen. Die dicken und gerade gewachsenen Kauri mit ihrem harten Holz waren ein begehrtes Baumaterial. Weiter Richtung Norden ist der Waipaua Forest. Das grösste Schutzgebiet der Welt für Kauri Bäume. Da stehen auch der grösste Kauri, genannt Gott des Waldes (Tane Mahuta) der 51,5 m hoch ist und der dickste Kauri, genannt Vater des Waldes (Te Matua Ngahere) der einen Umfang von 16,41 m aufweist. Dementsprechend gross ist auch der Touristenaufmarsch, vor allem beim grössten Kauri, der von der Hauptstrasse in nur 5 Minuten zu Fuss erreichbar ist. Die Strasse windet sich etliche Kilometer durch den Wald, was in Neuseeland nicht mehr oft der Fall ist. In Omapere am Eingang des Hokianga HarbourMarlinHokianga-Harbour finden wir einen Campingplatz direkt am Strand mit Steg, wo wir fünf kleine Snapper und einen Hering fangen. Den Hering schenken wir einem Maorijungen und die zu kleinen Snapper entlassen wir wieder in die Freiheit. Gegen Abend kommen mehrere Boote in den Hafen zurück mit ihren, im Ganzen fünf, gefangenen Schwertfischen oder Marlins. An einer Kette werden sie aufgezogen und gewogen. Der schwerste wiegt etwa 130 Kilogramm. Für den Neuseeländer ist es das Grösste, wenn er einen Marlin fangen kann. Vermutlich ist es eine Frage der Zeit wenn auch dieser elegante Fisch vom Aussterben bedroht ist. Heute sind die Herzen der ganzen Nation mit dem Mast ihres Teams am Americas Cup gebrochen und die Hoffnung auf die Verteidigung des Cups ist beim Stande von 4:0 für Alinghi praktisch vorbei.